Kerzen

Über Licht und Dunkelheit.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Österreich ist gespalten. Im Westen ist es hell und warm, im Osten  wurde schon das Licht abgedreht, es regiert der Nebel, oder, wie man in Oberösterreich so schön sagt, der Nöwi.

An dieser Stelle fällt uns natürlich die ORF-Philosophiesendung „Seitenblicke“ ein. Dort sagte der Künstler Werner Huber: „Das Schönste an der Finsternis ist, dass man sie mit Licht befüllen und damit malen kann.“

Das ist ein schöner Satz. Manchmal besteht das Leben aber auch aus der Kunst, Licht so lange auszuschütten, bis Finsternis entstanden ist. Und ist das Schöne an der Finsternis nicht manchmal, dass man sie eben nicht befüllt, sondern finster sein lässt? Wie sang schon Wolfgang Ambros so treffend: Die Finsternis heißt Finsternis, weil’s da immer finster ist, und weil man ohne Licht, a scho gar nix siecht.

Die kommenden Tage bestehen traditionell aus viel Dunkelheit und wenig Licht, das dann umso wärmer leuchtet – damit wir umso klarer sehen können.

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