Kein guter Tag für Österreichs Sport

Das Ende des "Sportmagazins" ist ein weiteres Indiz für den geringen Stellenwert des Sports hierzulande.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Das Ende des „ Sportmagazins“ sagt einiges über den Zustand des Sports hierzulande aus.Die erste Ausgabe wurde 1987 noch feierlich im Zielraum der Hahnenkamm-Abfahrt vorgestellt, die letzte kommt 31 Jahre danach weit weniger glamourös in den Handel. Mit der Einstellung des Sportmagazins, das am morgigen Donnerstag ein letztes Mal erscheint, verschwindet das letzte ernst zu nehmende und überregionale Sportfachmedium vom heimischen Printmarkt. Drei Jahre zuvor hatte der Verlag bereits den Existenzkampf um Leser und Anzeigen bei der Sportwoche für beendet erklärt.

Ein paar Jahre länger hielt sich das Monatsmagazin, dessen Stärken beim Durchblättern rasch ersichtlich waren: bestes Hochglanzpapier, auf dem Sportfotos in all ihrer Pracht erstrahlten. Abseits vom Tagesgeschäft waren die Artikel (konzipiert von einem Team, das kleiner war als jede Fußballmannschaft) oft tiefgründig, manchmal überraschend, immer aber der Sache verschrieben. So wirkt auch das letzte Cover ehrlich, wenngleich ein wenig wehmütig: Grande Finale – Wir sind Geschichte(n). Es lebe der Sport! Apropos Cover: Zehn Mal war Thomas Muster der Titelheld, gefolgt von Cristiano Ronaldo (8).

Das Ende ist nicht nur bitter für Mitarbeiter und Stammleser, es ist zudem ein weiteres Indiz für den geringen Stellenwert des Sports hierzulande. In einigen Ländern Europas gehören Sportpublikationen zu den auflagenstärksten, sie prägen das Bild des Sports in der Öffentlichkeit maßgeblich mit. In Österreich bleibt der Sport fest in den Händen des Boulevard. Oftmals auch zum Nulltarif. So geht es auch der Restmasse des Sportmagazins. Einige Inhalte sollen in ein Gratis-Magazin des konzerneigenen Verlags transferiert werden, das bei Sportartikelhändlern in Österreich aufliegt.philipp.albrechtsberger

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