Johannas Fest: Gemeinsam tanzen, segeln, kochen
Vor ein paar Tagen kam unsere Freundin Angelika kurz vorbei. Mein Mann saß am Ende des langen Tisches unserer Wohnküche, ich stand hinter dem Herd. Er schnipselte Zwiebel, Wurzelgemüse und schälte Erdäpfel. Ich rührte in großen Töpfen. Abends erwarteten wir Gäste. „Ich bewundere euch. Ihr könnt miteinander kochen!“, streute uns die 39-Jährige Rosen, „bei meinem Mann und mir gerät dieses Gemeinschaftsunternehmen regelmäßig zum Inferno“. – Oh, wie trügerisch solche Momentaufnahmen sein können! Tatsächlich gehen unsere gemeinsamen Einladungsvorbereitungen nur selten harmonisch ab; ähnlich wie die Tanzstunden, die wir einmal kurz vor der Ballsaison genommen haben. Der Göttergatte verfügt als Musiker über ein perfektes Gehör und ein untrügliches Taktgefühl. Vorgeschriebene Schrittausführungen wie „auf Ferse“ oder „auf Ballen“ getanzt, hält er hingegen für unverbindliche Empfehlungen. Das bringt mich als einstige Ballettratte auf die Palme. Das Unternehmen „fit für den Philharmoniker-, Opern- oder Kaffeesiederball“ endete in heftigen Auseinandersetzungen.
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