Johannas Fest: „Fondue isch guet und git e gueti Luune“

Kolumnistin Johanna Zugmann über Schweizer Kulinarik: zum Beispiel das Käsefondue.
Johanna Zugmann

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„Können Sie wieder einmal was mit Schweiz-Bezug schreiben?“, fragte mich Kollege Stefan Hofer, den ich zufällig bei der Präsentation des helvetischen Tourismus-Programms getroffen hatte. Klar, sehr gerne. Als Tochter einer Schweizerin verbinde ich mit der Kulinarik und den teils skurrilen Bräuchen unseres westlichen Nachbarlands viele positive Kindheitserinnerungen.

„Bei Euch oder bei uns?“, fragt Richard, nachdem wir ausgemacht haben, uns zu einem Community-vertiefenden Adventabend zusammen zu tun. „Bei Euch“, antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Meine Intention war es nicht, die Arbeit auf unsere Freunde abzuwälzen, sondern den Geruch. Richard und Ferdinand haben nämlich eine kleine Terrasse. Wir waren uns einig, dass nichts so in die Vorweihnachtszeit passt, wie ein gemütlicher Käsefondue-Abend. Im Freien, bei Schnee und Eis wärmt die köstliche cremige Speise nicht nur den Magen, sondern auch das Herz. „Fondue isch guet und git e gueti Luune“, so das Credo der Eidgenossen. Viele von ihnen halten das Nationalgericht ohnehin für die beste Medizin gegen den Winter-Blues.

Es macht wenig Arbeit, bringt viel Genuss und Spaß ist auch noch mit dessen Verzehr verbunden. Dann nämlich, wenn man sich streng an einen Schweizer Brauch hält: Wer seinen Weißbrotwürfel im würzig-aromatischen Käsesee verliert, muss mit einer Pönale rechnen. Vor zwei Jahren übrigens mussten die Eidgenossen auf den Verzehr des „Gute Laune-Erzeugers“ im Freundeskreis verzichten. Coronabedingt war das gemeinsame Essen aus einem einzigen Caquelon nur Menschen gestattet, die auch ein Bett teilen. Gott sei Dank ist das jetzt vorbei!

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