Jedem sein Titel!

Unordentlicher Kammerkolumnenunterrat: Wann gibt es endlich für jeden einen Titel?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die geschätzte Kollegin Simone Hoepke hat an dieser Stelle darüber geschrieben: In Österreich kann man jetzt – endlich, wollen wir hinzufügen – den Titel Meister in den Pass eintragen lassen. Damit schließen wir eine klaffende Lücke im heimischen Titelwesen.

Österreich ist ja nicht das Land der Berge, Äcker, Dome und Hämmer, sondern das Land am Titel-Strome. Die Titel dienen als Ersatz für den 1918 abgeschafften Adel – aus Baronen, Grafen und Erzherzögen wurden Diplomingenieure, Kommerzialräte und Agrarbauoberkommissäre. Sie signalisieren eine Besonderheit des österreichischen Lebens: Wir sind alle verschieden, aber gleichwertig.

1580 bis 2187 Titel gibt es in Österreich, je nach Zählweise – wirklich perfekt wird Österreich erst sein, wenn es neun Millionen unterschiedliche Titel gibt.

Der Autor dieser Zeilen hat übrigens keinen Titel (dabei war sein Großvater Oberamtsrat). Wie wäre es mit Unordentlicher Kammerkolumnenunterrat?

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