Je schlechter, desto besser

Bad News sind der Kick. Gute Nachrichten langweilen.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Gut ist gut. Aber gut ist fad. Das zeigt die bisher größte vergleichende Studie zum Thema Good News/Bad News. Menschen in 17 Ländern wurden mit positiven und negativen Nachrichten konfrontiert. Dabei wurde ihr Erregungszustand gemessen.

Wenig überraschend schnitten schlechte News besser ab. Und zwar vor allem in den USA, wo ein ganzer Wirtschaftszweig – die Blut-und-Boden-Medien – vom täglichen Grauen gut lebt. Selbst wenn dort die tatsächlichen Verbrechenszahlen zurückgehen: Je grausiger und ausführlicher berichtet wird, desto größer ist die gefühlte Bedrohung, die Faszination und der unterschwellige Wunsch nach noch mehr Panikmache, die dann auch noch die neue vollelektronische Selbstschussanlage am Vogelhaus und am Lebkuchenhaus rechtfertigt.

Aber machen wir den Selbsttest: Hand aufs Herz, wann schlägt es heftiger? Bei „Wahlkampf brutal wie nie“? Oder bei „Fairnessabkommen im Wahlkampf“? Die gute schlechte Nachricht: Die erste Schlagzeile stimmt. Die zweite ist frei erfunden.

Kommentare