Nicht allzu hässlich

Schönheitsfilter? Das wär ja noch schöner.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Nach wie vor eifrig diskutiert wird über die Entscheidung des Bilder-Netzwerks Instagram, bestimmte Fotofilter wieder zu entfernen – nämlich jene, die automatisch Gesichter an die  Ideale der Schönheitschirurgie anpassen.

Es geht um einen bewussteren Umgang mit der digitalen Selbstdarstellung – zu langes Verweilen in der gefilterten Welt verzerrt nämlich die Wahrnehmung. In der realen Welt sieht man vor allem viel optische Durchschnittlichkeit – Gottseidank, makellose Schönheit alle nasenlang (oder besser: nasenkurz) wäre kaum zu ertragen. In den sozialen Medien gibt es aber genau das: Alle sind wahnsinnig schön – nur man selber ist es nicht (das sagt der Spiegel, die einzige unbestechliche Selfie-Maschine der Welt).

Dabei wollen wir in Wahrheit nur eines, sagt der Philosoph Konrad P. Liessmann: Nicht allzu hässlich sein. Das reicht uns schon. Mehr brauchen wir nicht.

Das wär ja auch noch schöner.


 

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