In die falsche Richtung

Das Umkehren fällt umso schwerer, je länger man unterwegs ist. Das gilt auch für Impfgegner.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die Psychologie kennt einen interessanten Effekt aus der Zeit vor der Navi-App am Smartphone. Kurz gesagt: Je  länger und weiter man in die falsche Richtung fährt, desto weniger ist man bereit, umzudrehen –  auch wenn man immer weniger glaubt, richtig unterwegs zu sein. Der Grund: Man hat schon so viel Zeit, Nerven und Benzin investiert, das darf ja nicht verloren sein.

Aus dem gleichen Grund verharren Menschen auch in unglücklichen Beziehungen, schauen einen schlechten Film zu Ende oder bleiben ihrer Lieblingsband treu, selbst wenn die schon lange nichts Gescheites mehr zusammengebracht hat.

Und ähnlich geht es auch den Impfgegnern: Je mehr Beweise sie bekommen, dass sie falsch liegen, desto standhafter bleiben sie liegen – um nur ja nicht umzufallen.

„Das Nein-Sagen als letzte Bastion der Entscheidungsfreiheit“, nennt das der Psychologe Florian Kaiser.

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