Hufabdruck und Bremsspur

Hufabdruck und Bremsspur
"Ohrwaschl": Der Innenminister will seinen Hufabruck in der Geschichte hinterlassen, der Verkehrsminister seine Bremsspur
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Die FPÖ regiert so übermotiviert, dass man fast die Hacklerregelung für Politiker einführen sollte: Während der Innenminister übereifrig scharrt, um seinen Hufabdruck in der österreichischen Geschichte zu hinterlassen und Wildwest-Flair in die Städte zu bringen, kämpft der Verkehrsminister darum, seine Bremsspuren auf Autobahnen und Ampelkreuzungen zu hinterlassen. Es soll endlich Rechtsabbiegen bei Rot geben (gibt es eh schon, heißt aber nur „Spursignal“ und nicht „FPÖ-Held erkämpft freie Fahrt für freie Bürger“).

Und es soll Tempo 140 auf Autobahnen geben. – Da kommt eine Studie daher und rechnet vor, dass unter Berücksichtigung aller volkswirtschaftlich relevanten Parameter Tempo 125 ideal wäre. Zu allem Überfluss meldet auch noch die Spanische Hofreitschule, dass man die „Berittene Polizei“ ablehne, obwohl doch der Innenminister klipp und klar in einer eMail an alle Polizisten gedichtet hat, dass deren Vertreter „das Projekt sehr positiv sehen“.

Widerrede, wohin man schaut. Verwundert über all den Undank stellen die Regierungshackler fest: Regieren heißt nicht herrschen, sondern oft nur sich beherrschen.

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