Fluchen ist selten ein Segen – von fliegenden Rackets und hüpfenden A’s
Schon im zarten Knabenalter (das sind schon beinah’ historische Überlieferungen) und dann vor allem in der Jugend war ich nicht viel anders als die Gleichaltrigen im wunderschönen Weitra: Man imitiert auf dem Tennisplatz große Spieler wie Thomas Muster. So laut habe ich nachher nie wieder gestöhnt (bei der Sportausübung). Aber in mir ging auch gelegentlich der John McEnroe durch, da blieb es oft nicht nur beim Fluchen. Da flogen Schläger durch die Gegend und Bälle nahmen eine andere Umlaufbahn.
Aber unser Tennisplatz war gut umzäunt, und gleich dahinter ragte die zum Glück gleich die ehrwürdige rund 25 Meter hohe Stadtmauer. Man fand das Arbeitsmaterial in vielen Fällen wieder, also kein Problem?
Als unser Pater vor drei Jahren seinen Pfarrgarten unter die Lupe nahm, fand er 177 Tennisbälle. Und vier Schläger.
Ein Wettbewerbsjunkie wie ich will natürlich immer gewinnen, auch wenn ich es in den wenigsten Fällen tat. Und das ist keine wirklich friedfertige Kombination. Nicht solange her, als ich mich im Bogensport probierte. Beim Spiel mit Pfeil und Bogen flog der Bogen mehrmals in hohem Bogen durch die Botanik. Den sportlichen Bogen habe ich mehrmals überspannt.
Aber muss es gleich eine körperliche Sportart sein? Man kann sich ja eine Betätigung suchen, in der die Ruhe in der Kraft liegt. Schach zum Beispiel. Oder haben sie schon fluchende, Könige und Bauern durch den Raum werfende Großmeister gesehen? Mein lieber Kollege P. probierte über Computer, gegen einen Großmeister Blitzschach zu spielen. Und kam auf stolze 17 Züge. Ich dachte mir, das probiere ich auch. Aber dann fiel mir die Tastatur ein, die während der Arbeit, in diesem Fall ein Fußballmatch, meine Fäuste zu spüren bekamen. Das A flog in die Zuschauer, zumindest meine Autorenzeile wurde in der Redaktion gemacht.
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