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Größe in der Kleinheit

Sich zum Unglaubwürdig-Sein bekennen, damit man glaubwürdig wird. Wäre das eine gute FPÖ-Strategie?
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Verlieren ist eine sportliche Disziplin, die nur den Allerwenigsten liegt. Daher begegnen viele einer Niederlage mit Realitätsverweigerung, Schuldzuweisung, Untertreibung, Trotz oder Fluchtverhalten.

Besonders kühn klang in diesem Zusammenhang die Durchhalteparole von Pamela Rendi-Wagner am Wahlabend: „Die Richtung stimmt, wir gehen weiter!“ – Hatte sie ihre Rede schon vor der ersten Hochrechnung geschrieben und dann auswendig gelernt?

Besonders niedlich wiederum das Resümee von FP-Mastermind Andreas Mölzer am Wahlabend: „Es muss im Hinblick auf Glaubwürdigkeit was getan werden.“ – Eh lieb. Nur was? Sich zum Unglaubwürdig-Sein bekennen, damit man glaubwürdig wird?

Besonders trotzig die Comeback-Ankündigung von Peter Pilz (an Journalisten): „Ich wechsle die Seiten und werd’ ein Kollege von Ihnen, ob Ihnen das passt oder nicht!“ – Verlieren erfordert Größe in der Kleinheit. Aber wer kann die schon aufbringen? Höchstens echte Siegertypen.

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