Warum haben so viele Österreicher eine Schlange als Haustier?

Warum haben so viele Österreicher eine Schlange als Haustier?
In Innsbruck ist eine Boa Constrictor in aller Munde. Die Schlangen-Beschwörung treibt hierzulande skurrile Blüten.
Christoph Geiler

Christoph Geiler

Irgendwer in Tirol vermisst gerade seine Boa Constrictor. Wahrscheinlich hält sich der Trennungsschmerz aber eh in Grenzen, sonst hätte er die 2,5 Meter lange Schlange nicht in eine Hundebox gezwängt und sie beim Ziegelstadl ausgesetzt, wie das Innsbrucker Gefängnis im Volksmund heißt. 

Inzwischen erholt sich die herrchenlose Boa im Tierheim, wo schon acht andere Schlangen auf ein neues Zuhause warten.

Da drängt sich zwangsläufig die Frage auf: Was, bitteschön, macht man mit einer Boa Constrictor als Haustier? Zum Kuscheln bietet sich so eine Würgeschlange ja nicht unbedingt an. Zumindest erspart man sich das Gassigehen.

Man glaubt ja gar nicht, was in den heimischen vier Wänden alles so kreucht und fleucht. Allein in Tirol waren vor eineinhalb Jahren 551 sogenannte Wildtiere als Haustiere gemeldet. Dazu zählen Waschbären, Spinnen und auch Kapuzineräffchen.

Österreich scheint aber vor allem eine kleine Schlangengrube zu sein. Nach dem Motto: Reptilien sind nicht für die Katz’. So wurden letzten Sommer in einem Haus in Drobollach am Faaker See 35 Reptilien entdeckt, darunter 16 Giftschlangen.

Skurril wird es, wenn die Viecher ausbüchsen. Erst im Dezember wurde ein Steirer mit dem Hubschrauber ins AKH Wien geflogen, weil er von seiner eigenen Klapperschlange gebissen wurde.

Weltweite Schlagzeilen schrieb aber ein anderer Fall, der sich in Graz zutrug: Da machte ein Mann beim morgendlichen Klogang schmerzhafte Bekanntschaft mit einem Albino-Python. Das Tier, das sich aus der Nachbarswohnung durch das Abwasserrohr bis in die Kloschüssel geschlängelt hatte, biss dem Grazer ins .... Gemächt.

Seither hat der ungiftige Albino-Python einen neuen Namen: Klobrillenschlange.

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