Shakespeare hat sich geirrt: Es müsste eigentlich Romed und Julia heißen

Shakespeare hat sich geirrt: Es müsste eigentlich Romed und Julia heißen
Zeig mir deinen Nachnamen und ich sag' dir, woher du kommst. Vielen Tiroler Bergtälern sind ganz spezielle Namen eigen.
Christoph Geiler

Christoph Geiler

Maier, Huber, Schmid, Müller, Pichler, Moser – das sind die gängigsten Nachnamen von Österreich, weit verbreitet vom Neusiedler bis zum Bodensee.

In die hintersten Winkel des Landes sind die Mosers und Hubers aber bis heute nicht wirklich durchgedrungen. So hat jedes enge Tiroler Bergtal noch immer seine unverkennbaren Nachnamen.

Wer den Namen Falkner oder Riml trägt, kommt mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Ötztal. Auch die Gstreins, Schöpfs, Scheibers und Grüners sind hier zu Hause.

Das Pitztal wiederum ist reich an Raichs (siehe Skistar Benjamin), am Arlberg findet man die Matts und die Malls, im Wipptal die Vogelsbergers und Kerschbaumers. Lienz ist die Heimat der Guggenbergers.

Im Zillertal sind die Eberharters (siehe Skistar Stephan) und Geislers weit verbreitet, was bisweilen zu Irritationen führen kann. 

So wurde der Tiroler Fußballverbandspräsident Josef Geisler, ein renommierter Richter im Ruhestand, im KURIER einmal mit Josef Geisler, dem Landwirt und VP-Landesrat, verwechselt – ein klassisches Bauern-Opfer.

Ein ganz besonderer Fall ist Thaur bei Innsbruck. Es ist vermutlich der Ort mit der höchsten Romed-Dichte der Welt. 

Sollte sich Ihnen jemand als Romed vorstellen, dann stammt er ziemlich sicher aus der 4.300-Einwohner-Gemeinde. Sollte er dazu auch noch den passenden Nachnamen Giner tragen, dann liegen Sie sowieso richtig. In Thaur gibt’s nämlich Romed Giners wie Sand am Meer.

Schade eigentlich, dass William Shakespeare seinerzeit nicht in Thaur vorbeigekommen ist. Sonst hätte er sich’s womöglich anders überlegt und die Welt würde heute aus dem Klassiker Romed und Julia zitieren.

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