Corona-Fasten

Fasten-Trendsportarten wie "Plastikfasten", "Meinungsfasten" und "Handyfasten" sind heuer fast unmöglich.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Auch wenn in manchen Supermärkten die Regale so leer sind, als wären morgen Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Es ist Fastenzeit. 40 Tage Verzicht. Aber worauf? Schwierig in Zeiten von Corona.

Da gäbe es das "Handyfasten" – heuer leider keine Option, man will ja ständig, auch unterwegs, auf dem neuesten Verdachtsfall-Stand sein. "Internetfasten" geht daher ebensowenig. "Plastikfasten" ist heuer auch schwierig, da machen einem die Vorratskäufe an haltbaren Lebensmitteln einen Strich durch die Rechnung. Seit dem Vorjahr im Trend: das "Meinungsfasten" (man hat zwar weiter eine Meinung, bindet die aber nicht jedem ungefragt auf die Nase, sondern behält sie 40 Tage für sich). Das wäre eine mögliche Verzichtsvariante, wird aber dadurch erschwert, dass es viele ständig juckt, der Welt mitzuteilen, wie sie zu Corona stehen (dem Virus ist das übrigens egal). Eine Art abgespeckte Version des Meinungsfastens ist das "Buchstabenfasten": Da isst man seine Buchstabensuppe als klare Rindsuppe, überklebt auf der Tastatur alle Buchstaben außer PSST! und hört 40 Tage lang zu – nicht sich selbst, sondern denen, die wirklich eine Ahnung haben, worum es geht.

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