Gesicht in 40 Jahren

FaceApp? Das eigene Gesicht ist vielleicht das einzige Kunstwerk, das jeder in seinem Leben erschafft.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

In der Welt der sozialen Medien gibt es sogenannte „Challenges“. Das bedeutet, man muss etwas tun, was alle anderen auch tun, obwohl es völlig sinnlos ist, aber wenn man nicht mitmacht, gehört man keinem Wir-Konstrukt an. Also sich etwas über den Kopf schütten, Flaschen mit dazu nicht geeigneten Extremitäten öffnen oder peinliche Jugendfotos herzeigen.

Die neueste Challenge: altern. Per Mausklick wird das eigene Gesicht mit Falten, Fett und grauen Haaren versehen und um  40 Jahre älter gemacht.

Der Spaß dabei ist aber: Genau so wird man in  40 Jahren nicht ausschauen. Wie man aussehen wird, das hängt nämlich davon ab, was man in diesen 40 Jahren tut: lieben oder hassen, lachen oder verbittert sein, den Schönheitschirurgen oder das Leben an sich heranlassen...

Das eigene Gesicht ist vielleicht das einzige Kunstwerk, das jeder in seinem Leben erschafft. Dazu muss man kein Künstler sein, nur: leben. 

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