Endlich, George Clooney kommt nach Wien

Was das mit mir zu tun hat? Eigentlich ja nix, aber dann doch wieder ganz viel.
Lisa Trompisch

Lisa Trompisch

Er kommt, endlich. Hollywood-Beau George Clooney wird beim Digitalfestival „4Gamechangers“ (31. März bis 3. April in der Marx Halle) erwartet. An welchem Tag genau, möchte man noch nicht verraten – man hat schließlich Tickets für vier Tage zu verkaufen.

Aber zumindest ist fix (wenn Corona – ach lassen wir das lieber …), dass der Oscar-Preisträger über die Entertainmentbranche und seinen Einsatz für unterschiedliche Menschenrechtsprojekte sprechen wird. Und hoffentlich auch über den Vorwurf, dass einer seiner Brötchengeber, nämlich Nespresso, mit Kinderarbeit zu tun haben soll.

Was das jetzt mit mir zu tun hat – ein kleiner Exkurs: Erstes Deutsch-Diktat im Gymnasium. Der Fehlerteufel tanzte Samba. Wobei, eigentlich war’s eher ein Haka (Kriegstanz der Maori). Die sonst so akkurat gekämmten Schnurrbarthaare des Herrn Professors rauften sich bei der Rückgabe regelrecht. Aber dem Ehrgeiz und  der gestrengen Frau Mama und ihren Eselsbrücken, wie „er verlor kein Ohr“, sei Dank, wurde es dann doch noch die ganz große Liebe zur deutschen Sprache.

Schnell war nach der Matura klar, frei nach Hubert Gorbach: „The world in Kärnten ist too small“. Auf nach Wien zum Publizistik-Studium, oder wie mein Vater zu sagen pflegte, irgendwas mit Medien. Das erste Praktikum war dann just bei einem Society-Magazin. Eh cool, aber da war ja der Traum von der großen Aufdecker-Karriere. Voll Inbrunst teilte ich meinem Chef mit, ich mach’s nur so lange, bis ich George Clooney treffe. Und dann geht’s auf Richtung Pulitzer-Preis.

Tja, das war vor 20 Jahren. Einmal war ich haarscharf dran. Beim Grand Prix in Monaco – die Jacht war da, nur Clooney eben nicht. Jetzt ist ein Treffen zum Greifen nahe.

Nur leider, lieber Herr Clooney, muss ich meinen Vorsatz brechen. Unterhaltungsjournalismus hat’s mir doch sehr angetan. Wie sagte Oscar Wilde so schön: „Klatsch ist etwas Reizendes“. Auch der Schweizer Publizist Ernst Reinhardt wusste: „Die Boulevardpresse ist das Reich der ersehnten Freuden und der Sorgen, die man haben möchte.“

Also, doch kein Ressort-Wechsel. Herrn Clooney wird’s wurscht sein – what else.

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