Eiszeitfilm zur Abkühlung

Millionen Amerikaner flüchten in Richtung Süden, Mexikos Präsident macht die Grenze dicht: Alles nur ein Film, aber einer, der nachdenklich macht
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Prognose für heute: Bis zu 38 Grad. Zur Abkühlung stehen derzeit Eiszeitfilme hoch im Kurs. Allen voran Roland Emmerichs Blockbuster „The Day After Tomorrow“: Darin fallen die Temperaturen in den USA, als Folge des Klimawandels, auf minus 100 Grad. Wer es noch Richtung Süden schafft, soll in Mexiko Zuflucht finden. Herzzerreißende Szenen an der Grenze: Immer mehr verzweifelte US-Bürger wollen ins rettende Mexiko gelangen. Mexikos Präsident schließt daraufhin die Grenzen.

Paradoxe Kinobilder in einer Zeit, in der Fotos eines im Rio Grande auf der Flucht in die USA ertrunkenen Vaters mit seinem Kind um die Welt gehen. In einer Zeit, in der eine deutsche Seenotretterin von Unbeteiligten in Postings eine „Verbrecherin“ und „Selbstdarstellerin“ genannt wird.

Mögen all jene, die jetzt so zynisch posten, nie selbst in die Lage kommen, flüchten zu müssen, vielleicht sogar in Richtung Süden. Denn womöglich ist dann die Balkanroute nach Süden geschlossen und jeder nordafrikanische Hafen dicht. So eine aussichtslose Lage wünscht man niemandem.

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