Ein gepflegtes Inneres

#MeTrue: Ungeschminkt ist das eine, aber wer zeigt schon gern sein wahres Gesicht?
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Ist „ungeschminkt“ tatsächlich schlagzeilenwürdig? Ja. Seit Virgin Atlantic freistellt, ob Flugbegleiterinnen geschminkt oder ungeschminkt zum Dienst erscheinen, geht die Story um die Welt. Oder: Die aktuelle Ausgabe des Magazins Woman titelt mit einer ungeschminkten Mirjam Weichselbraun.

Ist ungeschminkt echt mutig? Es sieht danach aus. In einer Welt, in der geschminkte Männer einen Opernballskandal heraufbeschwören und ungeschminkte Stewardessen- oder Cover-Gesichter für Schlagzeilen sorgen, ist Make-up ein Bekenntnis (wenn auch nicht immer zu sich selbst). Wir sagen „die ungeschminkte Wahrheit“ und vergessen dabei, dass nicht alles, was ungeschminkt ist, automatisch wahr sein muss.

Spannender als das ungeschminkte Äußere ist ja das ungeschminkte Innere. Make-up ist nämlich nicht nur eine Schicht an der Oberfläche. Aber wer lässt sich da schon gern darunter  schauen? Ins mehr oder weniger gepflegte Innere? Eine neue, faszinierende Aufdeckungsbewegung wäre #metrue.

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