Eier vom Wellnesshendl
Der (tier)leidgeprüfte Konsument ist ja einiges gewöhnt. Jetzt gibt es schon fast so viele Gütesiegel wie Paninipickerln, und wenige Tage vor Ostern erfährt man, dass diese allesamt dem Osterschinken keine schweinefreundliche Haltung zu Lebzeiten gewähren. Da kommt einem nicht nur der Ärger hoch. Schweinerei.
Aber beim Konsumentenpflanz geht noch mehr, sogar echte Überraschungseier: In einer Auslage steht in bunten Buchstaben „Ostereier vom Wellnesshendl“. Schon sieht der einkaufende Mensch Bilder von Wellnesshendlhotels vor seinem geistigen Auge, Hühner, die den Tag als „Baum“, „Hund“ und „Cobra“ mit Yoga beginnen; dann ihren Detoxtee schlürfen; einen Vital-Achtsamkeitskreis bilden, in dem geschwiegen statt gegackert wird; und schließlich im Infinity-Whirlpool ihren Spinatsmoothie mit Gojisaft genießen, ehe sie zur geführten Trancereise auf den Hahnenkamm aufbrechen, um ein Wellnessosterei zu legen... Und dann sind wir alle aufgewacht. Ob da nicht gerade clevere Marketinggockel den Konsumenten ein Ei legen?
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