Die Operette

Von Staatsoper bis FM4: Wir streiten gerne über Kultur. Nehmen wir sie auch wahr?
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Österreich liebt die Operette: Der Staatsoperndirektor und sein Musikchef hauen einander in die Goschen, pardon, tragen Konflikte aus. Es geht um das „Regietheater“, also um etwas, das oft vor allem jene hassen, die es gar nicht kennen. Was für eine Gaudi!

Im Kulturland Österreich macht so etwas Schlagzeilen. Wir sind das Land, in dem Schauspieler, wenn sie erwähnen, dass sie Schauspieler sind, sofort einen Mietvertrag bekommen. In Deutschland, erzählen sie oft in Interviews, wird ihnen die Wohnung in diesem Fall gerne verweigert.

Aufregung gibt es auch um die Kultur-Radiosender Ö1 und FM4, bei denen Veränderungen geplant sind. Veränderungen gelten in der Kulturszene als Beleidigung, es kursiert bereits ein offener Brief – und als ORF-Beobachter hat man tatsächlich Sorge, dass den frechen Sendern Übles droht, nämlich die Domestizierung.

Wir diskutieren gerne über Kultur. Konsumieren wir sie auch? Die Theater sind derzeit eher leer.

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