Die Handball-EM: Ein Sport zum Anfassen

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Dank einer klugen Setzung der Vorrunden gibt es in jedem der fünf Spielorte einen Lokalmatador.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Natürlich ist die Handball-EM mit erstmals 24 Nationen in erstmals drei Ländern ein gewagtes Experiment. Entsteht Endrundenflair, wenn Spielorte durch 1.700 Kilometer (Wien-Trondheim) getrennt sind? Ist das Leistungsgefälle durch die Aufstockung zu groß?

Die ersten Bewerbstage haben Antworten geliefert. Weder sportlich (mit Dänemark, Deutschland und Frankreich stolperten bereits drei Große), noch atmosphärisch. Dank einer klugen Setzung der Vorrunden gibt es in jedem der fünf Spielorte einen Lokalmatador (zu den Gastgebern Österreich, Schweden und Norwegen kommen Kroatien in Graz und Dänemark in Malmö). Einige mögen das unfair finden, immerhin spielt der Heimvorteil im Handball eine nicht zu unterschätzende Rolle, dem europäischen Verband (EHF) sind dadurch aber volle Arenen garantiert. Und prächtige Bilder sind ein wichtiges Argument für Verhandlungen mit Sponsoren.

Die Konkurrenz ist groß, obwohl es laut einer Erhebung der EHF 115 Millionen Handball-Interessierte in Europa gibt. Ihnen will man einen Sport zum Anfassen bieten, wie der österreichische EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner betont: „Im Idealfall können die Fans ihrem Star beim Gang in die Kabine auf die Schulter klopfen.“

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