Der Tag danach

Die Atombombe wurde wirklich einmal gegen Menschen eingesetzt. Heute, vor 75 Jahren, in Hiroshima zum ersten Mal.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wir Kinder der 80er-Jahre waren ständig damit beschäftigt, Angst zu haben. Vor dem sauren Regen. Vor der Mode (schenkelweite Clochardhosen, hüftkurze Spencer-Sakkos mit Schulterpolstern und schrägen Zippverschlüssen, neongelbe „Legwarmers“). Vor der neuen Single von Phil Collins. Und vor der Atombombe.

Wir hatten damals wirklich Angst vor dem Atomkrieg. Wir fürchteten uns nicht, wie die Menschen heute, vor maskenlosen Mitbürgern in der U-Bahn, vor dem Klimawandel oder davor, dass das WLAN ausfällt, sondern ganz konkret davor, eines Morgens in einer nuklearen Wüste aufzuwachen, wo „die Lebenden die Toten beneiden“, weil in der Nacht ein seniler kalter Krieger wegen schlechter Medikamenteneinstellung den falschen Knopf gedrückt hat (der Film dazu hieß „The Day After“).

Was heute oft vergessen wird: Die Atombombe wurde wirklich einmal gegen Menschen eingesetzt. Heute, vor 75 Jahren, in Hiroshima zum ersten Mal.

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