"Der kleine Prinz" auf Klingonisch: Die armen Klingonen!

"ta’ puq mach": Der unangenehme Klugscheißer schwurbelt jetzt auch in einer Fantasiesprache von "Star Trek".
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Nun wurde das Buch „Der kleine Prinz“ auf Klingonisch herausgegeben („ta’ puq mach“), und ich dachte mir: Die armen Klingonen.

(Die Klingonen sind in der ersten „Raumschiff-Enterprise“-Serie die Todfeinde der Menschen. Sie sehen lustig aus, als trügen sie eine Schildkröte auf dem Kopf, sind aber Raufbolde, die „Blutwein“ saufen und den Krieg verehren. Sie verständigen sich in einer Sprache, die so klingt wie eine Mischung aus Grunzen, Halsentzündung und einer schlechten Verdauung. Und irgendwann hat sich tatsächlich jemand die Mühe gemacht, die Sprache „Klingonisch“ zu erfinden, mit Wörtern, Grammatik usw. Es gibt sogar ein Wörterbuch „Deutsch-Klingonisch“.)

Ich gehöre ja zu den wenigen Menschen, die es wagen, zuzugeben, dass sie den „Kleinen Prinzen“ mit seinen ranzigen Hippie-Weisheiten einfach fürchterlich finden. Ich musste das Buch zwei Mal in der Schule lesen, einmal auf Deutsch, einmal auf Französisch, und noch mehr als der unangenehme Klugscheißer gingen mir meine Lehrerinnen auf die Nerven, die vor lauter Rührung immer ganz fest schlucken mussten. Ich meine: „Man sieht nur mit dem Herzen gut?“ Echt jetzt? Vielleicht stimmt das ja sogar irgendwie, wenn man mit der Logik sehr frei umgeht, aber diese grässliche Paulo-Coelho-Ausdrucksweise ...!

Und jetzt will man mit dem Friede, Freude, Eierspeise-Klassiker ausgerechnet die kriegerischen Klingonen weich machen? Das muss verhindert werden, schon allein um des Friedens im Weltraum willen.
 

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