Der Glocken-Anschlag

War der Hackerangriff auf die Stephansdomglocken ein Protest gegen den Flug aller Glocken nach Rom? Das wäre ja so absurd wie ...
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Rätselraten über die Hintergründe des „Hackerangriffs“ auf das digitale „Festgeläute“ des Stephansdoms in der Nacht auf Mittwoch. Die Vermutungen der aus dem Schlaf geläuteten Anrainer reichten von „Der Krieg ist vorbei!“ bis „Hab ich einen katholischen Tinnitus?“(Michael Niavarani). Eine mögliche Erklärung in Zeiten von Flightshaming wäre natürlich gewesen, dass die Glockenhacker gegen die fix für Gründonnerstag gebuchten Romflüge aller Glocken protestieren wollten. Aber das wäre ja genauso absurd, wie wenn jemand gegen die derzeit in Rust eintreffenden „Zugvögel“ protestieren würde, weil die gar nicht mit dem „Zug“, sondern im Flug aus dem Süden anreisen.

Oder so absurd, als würde die Formel 1 ankündigen, ihre CO₂-Emissionen mittels Hybridmotoren auf Null zu senken, obwohl doch 73 Prozent der CO₂-Belastung durch die Formel 1 auf Reisetätigkeit der Teams entfallen und nur 0,7 Prozent auf die Rennautos. – Ach, das ist gar nicht so absurd? Nein, das ist tatsächlich das neue Marketinggeläute der Formel 1.

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