Dem Müll eine Abfuhr erteilen

Europa nimmt nicht genug mit Plastikmüll ein
Vielleicht wäre dann ein sauberer Neubeginn der Verhandlungen möglich – und in der Zwischenzeit Raum für die guten Burgenland-Nachrichten.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Könnten wir das Müllthema dann bitte langsam entsorgen? Es gibt appetitlichere Burgenland-Themen, an denen sich die Politik in der Haupturlaubssaison abarbeiten könnte.

Die Posse rund um die vom Landeshauptmann gewünschte Einverleibung des Müllverbands in die Landesholding und das damit junktimierte Hilfspaket für Gemeinden (entspricht das Junktim überhaupt den Regeln der Mülltrennung?) schwelt schon lange und macht diesen Sommer mehr Schlagzeilen als jedes Sommertheater.

Und ein solches ist es auch.

Allmählich könnten die Hauptdarsteller ihre Egos bitte an der Garderobe abgeben oder gleich auf die Deponie bringen. Vielleicht wäre dann ein sauberer Neubeginn der Verhandlungen möglich – und in der Zwischenzeit Raum für die guten Burgenland-Nachrichten.

Denn die gibt es. Auch wenn sie unter Tonnen von Müllstreitberichten beinahe untergehen.

  • Allein in den vergangenen Tagen berichtete der KURIER von einem jungen Mann aus Kukmirn, dessen Stammzellenspende einer Leukämiepatientin in den USA das Leben rettete.
  • Oder von der Rekordteilnahme an der Friedenswoche auf Burg Schlaining im abgelaufenen Schuljahr mit 2.672 Schülerinnen und Schülern.
  • Oder davon, dass heuer nach 70 Jahren erstmals erfolgreiche Bruten des extrem gefährdeten Zwergsumpfhuhns im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel dokumentiert werden konnten.
  • Oder dass sich der Bestand der im Burgenland beinahe ausgestorbenen Großtrappe dank umfangreicher Schutzmaßnahmen erholt ...

All das zeigt das Burgenland als Land der Menschen mit Herz; als engagierte Friedensregion am einstigen Eisernen Vorhang; als nachhaltiges Vogelschutzgebiet.

 Und genau das sollten im Sommer die Spatzen von den Dächern pfeifen. Oder den Politikern sagen: Achtung! Wer auf seinem Weg viel Müll hinterlässt, könnte hineinsteigen, wenn er eines Tages einen Schritt zurücktritt.

Kommentare