Das Ritual der Viralen Vier

Es läuft nach einer seit Jahrhunderten unveränderten, von der Hofcoronakammer festgelegten, geheimnisvollen Form ab.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die Pressekonferenzen des Infektiösen Quartetts, auch bekannt als die Viralen Vier, laufen nach einem seit Jahrhunderten unveränderten, von der Hofcoronakammer festgelegten, geheimnisvollen Ritual ab:

Zuerst kommen die Vier im Gleichschritt herein und nehmen auf die Sekunde genau gleichzeitig die Masken ab (diese Gleichzeitigkeit wird wochenlang geübt). Dann sagt Sebastian Kurz „die nächsten Tage sind entscheidend“. Im Anschluss zeigt Rudolf Anschober eine winzige Tafel mit einer unlesbaren Kurvengrafik (wer schenkt dem Gesundheitsminister ein Powerpoint-Programm oder wenigstens einen alten Overhead-Projektor?). Danach formuliert Werner Kogler einen Satz, der in Wien beginnt, in Vorarlberg falsch abbiegt und  am Strand von Sydney im Sand versickert. Zum Schluss zeigt Karl Nehammer dem Virus die Zähne und versucht, wie ein Bundesheer-Unteroffizier bei der Stellung zu klingen.

Danach sind wir fertig.

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