Das Glück festhalten

Glück kann man nicht kaufen. Aber man kann darauf achten, dass das, was glücklich macht, nicht im globalen Ausverkauf landet
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

„Was macht Sie glücklich?“, fragte die KURIER-Fotoredaktion die Leserinnen und Leser. Und wer dachte, dass daraufhin unzählige Fotos von fabriksneuen Smartphones und Geländewagen, von sich unter Stelzenjausen oder Haubenmenüs biegenden Tischen, von 100 „Likes“ auf Facebook oder 500 „Followern“ auf Insta eintreffen würden, irrte. Das persönliche Glück, fotografisch festgehalten, sieht anders aus.

Nach zwei Wochen zeichnet sich ein eindeutiger Trend ab: Wasser macht glücklich, vom kleinen Balkon-Planschbecken bis zur großen Ozeanbadewanne. Dazu Sonnenuntergänge, Tiere, blühende Blumen. Und schließlich Zweisamkeit in Form von zwei Weingläsern oder zwei Kaffeehäferln.

Wenn Menschen festhalten, was ihre Seele nährt, und dabei so eindeutig Wasser, Natur und Partnerschaft das Glück ausmachen, müsste doch eigentlich allen klar sein, was es zu bewahren gilt: Seen, Flüsse, Gletscher, Artenvielfalt und nährende Beziehungen. Damit das echte Glück nicht eines Tages dem zum Opfer fällt, was man zu brauchen glaubt.

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