Corrado Barazzutti
Dieser Tage war zu meinem Entzücken im Fernsehen der Name Corrado Barazzutti zu vernehmen, möglicherweise zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Corrado Barazzutti war ein Tennisspieler der siebziger Jahre, er gewann mit Italien 1976 den Davis Cup, war Nummer sieben der Weltrangliste und verlor einmal in Paris im Halbfinale gegen Jimmy Connors.
Das ist aber alles nicht so wichtig. Barazzuttis Name (dieses herrliche Doppel-z!) ist vor allem eine schöne Erinnerung an eine Zeit, als ständig Tennisturniere übertragen wurden. Jetzt, Dominic Thiem sei Dank, überträgt auch der ORF wieder Tennis, manchmal sogar Doppel-Spiele (Doppel sieht grandios aus im Fernsehen, pure Artistik).
Und Tennis ist nicht nur schön anzusehen, man kriegt auch lustige Sachen zu hören. „Da hat er voll gepanikt!“ (Eurosport) – müsste es nicht heißen: total geangstet?
Oder: „Das ist der Oberschenkel, den er braucht beim Aufschlag ... er braucht beide, keine Frage.“ (Oliver Polzer erklärt im ORF die Feinheiten des Aufschlags. Entscheidend: Man braucht beide Oberschenkel, keine Frage.)
Oder: „Da hat er kurz gerochen an diesem Break.“ (Eurosport weiß: Ein Spielstand im Tennis hat einen Eigengeruch.)
Oder: „Bresnik ist der längstdienendste Trainer.“ (Der ORF weiß: Dienend, dienender, am dienendsten.)
Es gibt übrigens viele schöne Namen italienischer Tennisspieler der 70er: Paolo Bertolucci. Adriano Panatta. Antonio Zugarelli. Klingt alles herrlich nach ... Ferien.
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