Handy weg, Tablet weg: Wir essen und wollen nicht gestört werden!

Ein Kind mit Brille sitzt vor einem hell erleuchteten Handy-Display.
Wenn Kinder beim Abendessen vor Bildschirmen geparkt werden, entgeht Familien vieles: Gespräche, Spaß, Vertrautheit.
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Ein Hotel in Kreta, etliche Familien beim Abendessen im Restaurant: Fast alle Kinder sitzen vor Bildschirmen, einige mit Kopfhörern. Es ist ruhig, niemand quengelt oder schreit, niemand lacht, leises Erwachsenengemurmel als Klangteppich.

Essen als Fixpunkt im Familienalltag, als Gesprächsmöglichkeit und zum Austausch - verstaubte Tradition oder so aktuell und wichtig wie eh und je?

Manchmal muss deeskaliert werden

Gemeinsame Mahlzeiten sind nicht immer friktionsfrei, je nach Alter der Kinder können sie sogar unfassbar anstrengend sein - und ja, dann muss und soll manchmal das Tablet herhalten, damit sich alle wieder einkriegen. Das hier ist keine Elternmaßregelung.

Es ist vollkommen klar, dass Situationen deeskaliert werden wollen, dass einem beizeiten die Luft für pädagogisch wertvolle Begleitung ausgeht oder man einfach das Grundbedürfnis Nahrungsaufnahme in Ruhe befriedigen will.

Wenn Kinder bei jedem Abendessen vor Bildschirmen geparkt werden und das irgendwann lautstark einfordern, ist die Ausnahme zur Regel geworden. Was Familien dabei entgeht: gemeinsame Zeit, Informationen, Diskussionen, Spaß und Vertrautheit. Es gibt Alternativen zu Smartphone & Co.: Bücher, Malsachen und Spiele. Bewusst gemeinsame Erinnerungen hervorkramen oder Zukunftspläne schmieden. Miteinander reden.

Eine Regel für alle

Dabei hilft, wenn sich alle an eine Regel halten: Handy und Tablet kommen gar nicht erst mit an den Tisch. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene (denen das ähnlich schwerfallen kann). Manche legen die Geräte vor dem Essen bewusst in eine Schale oder Box und signalisieren: Wir sind jetzt hier, ohne Ablenkungen. Das ist gar nicht verstaubt, das ist Alltag und Familienleben pur.

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