Schon von der Drei-Minuten-Regel gehört? Äußerst empfehlenswert!

Schon von der Drei-Minuten-Regel gehört? Äußerst empfehlenswert!
Lieber vorher nachdenken, bevor wir Äußerlichkeiten bewerten und kommentieren. Dafür gibt es eine sinnvolle Leitlinie.
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Unser Mund ist manchmal schneller als unser Hin. Er macht sich selbstständig, wenn es darum geht, das Aussehen anderer Menschen zu bewerten. Worte haben Macht. Etwas auszusprechen, kann motivieren, guttun, wärmen oder verletzen, erniedrigen und destabilisieren.

Es gibt eine simple Richtlinie, unter welchen Umständen das Aussehen einer Person kommentiert werden kann. Nennen wir sie die Drei-Minuten-Regel (alles zwischen 30 Sekunden und fünf Minuten macht Sinn): Alles, was das Gegenüber innerhalb von drei Minuten ändern kann, kann adressiert werden. Ein paar Beispiele gefällig?

Essenreste oder mehr Gewicht?

Jemand hat Spinat zwischen den Zähnen. Kann der Feinspitz das innerhalb von drei Minuten ändern? Locker! Also wäre eine Reaktion, dezent (nicht quer durch den Raum brüllen: „Du! hast! da! was! zwischen! den! Zähnen!“) darauf hinzuweisen.

Wir finden, jemand hat an Gewicht zugelegt. Ist das zu kommentieren? Auf keinen Fall, das lässt sich nicht innerhalb von drei Minuten ändern. Außerdem kennen wir die Hintergründe nicht und es geht uns schlichtweg gar nichts an.

Beim Gesprächspartner ist der Reißverschluss offen. Darauf können wir hinweisen: 3, 2, 1 und das Ding ist wieder zu. Jeder ist dankbar für diesen Tipp.

Die neue Frisur gefällt uns nicht? Solange niemand um die Meinung fragt, behalten wir sie für uns: Haare lassen sich nicht sofort adaptieren, hoffentlich ist die Person glücklich mit der Typveränderung.

Wer die Drei-Minuten-Regel – die übrigens auch Kinder problemlos verstehen – im Hinterkopf hat, erspart sich selbst und seinen Mitmenschen ungute Situationen. Das klingt doch herrlich, das wollen wir.

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