Nirgends werden so viele Eier gegessen wie im Kaffeehaus
Eierlei. Bei uns im Café ist jeden Tag Ostern. Der Unterschied ist, dass die unzähligen Eier, die hier Tag für Tag verzehrt werden, selten hart sind (höchstens die im Salat). Sie kommen als weiches Ei, als Spiegelei, als Ei im Glas oder als Eierspeis daher. Eier sind der perfekte Frühstücksimbiss: ein warmes Essen, das sich nicht gleich so wichtigmacht wie eine Hauptspeise. Das sämige, milde Eigelb lässt sich mit Semmel, Salzstangerl oder Schwarzbrot gut auftunken, es harmoniert auch geschmacklich hervorragend mit Gebäck aller Art.
Ham and Eggs. Wäre ich Vegetarier, würde ich auf den Ham im Ham and Eggs verzichten. So aber ist es meine erste Wahl, wenn ich vor dem Frühstück schon einen Baum gefällt oder zumindest einen Text geschrieben habe. So ein Ham and Eggs ist nämlich eine richtige Mahlzeit – aber eine, die man außer im Kaffeehaus selten bestellen kann. Eine Alternative ist die Variante Bacon and Eggs, für die spricht, dass Speck sich besser abbraten lässt als Schinken, der meistens eher angebrannt als knusprig daherkommt. Mir ist ein Ham and Eggs trotzdem lieber. (Ja, zumindest in Wien ist „Ham and Eggs“ ein Singular: „Herr Ober, ich krieg’ ein Ham and Eggs, bitte!“)
Eier im Glas. Wenn kein Fleisch dabei sein soll, sind Eier im Glas die beste Wahl. Bei der Zubereitung besteht die Herausforderung hier darin, das nicht zu hart gekochte Ei beim Schälen trotzdem nicht zu beschädigen. (Es geht schon, aber wer es zu Hause versucht, weiß, wozu es Fachschulen gibt.)
Erratum. Vorige Woche habe ich hier in Zusammenhang mit Trinkgeld von „Schwarzgeld“ geschrieben. Das sollte lustig sein, war aber falsch. Mehrere Leserinnen und Leser haben mich darauf hingewiesen, dass Trinkgeld sehr wohl versteuert wird – in Form einer Pauschale. Umso großzügiger sollten wir bei der „Maut“ sein.
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