Brezina unter Philosophie-Verdacht: Was ist, wenn er Recht hat?

"Tartarotti schaut fern": Thomas Brezina galt lange als Kitschist - heute hat er auf einmal Kultstatus.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es gibt Menschen, die gelten jahrzehntelang als äußerst uncool, bis sie eines Tages plötzlich in den Kultstatus hineingleiten: Johnny Cash, Udo Jürgens, Peter Rapp ...

Ähnlich ist es mit Thomas Brezina. Viele Jahre lang wurde er als Produzent von Kinder-Massenunterhaltungsware müde belächelt – heute gilt er beinahe als Philosoph. Seit einiger Zeit will jede Zeitung, jede TV- und Radiosendung Brezina als Gast haben – und erhofft sich dann nichts weniger als große Erkenntnisse über das Leben an sich.

Jetzt hat Brezina ein Beratungsbuch geschrieben, was ungefähr das Schlimmste ist, was man seinem Coolheitsfaktor antun kann – aber das macht ihn nur kultiger. In der Sendung „Café Puls“ sagte Brezina: „Bleib der Freude auf der Spur .“ Oder: „Es gibt keine Kinder mit Burnout – bei den Erwachsenen gibt es zu viel Ernst.“ Oder: „Man sollte sich den spielerischen Zugang zum Leben erhalten.“

Erster Gedanke: So ein Kitsch... Zweiter Gedanke:  ... und was ist, wenn er Recht hat?

Kommentare