Blick nach unten

Die einen und die anderen und die Barmherzigkeit, die aus der Mode ist.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Alles ist relativ, wie Einstein bekanntlich nie gesagt hat. Das gilt für unser  virales Zeitalter besonders.

Da gibt es etwa das vor allem in Twitterhausen beheimatete Milieu der Selbstgerechtigkeit, das keine Hemmungen hat, jemanden verbal zu steinigen,  weil er nicht links genug ist, mit dem Flugzeug in den Urlaub geflogen ist oder vergessen hat, das Wort „Flugzeug“ zu gendern. Dort gilt es ja auch als Ausweis für besonders ausgeprägte Menschenfreundlichkeit, sich über Trumps Covid-Erkrankung zu freuen.

Und auf der anderen Seite gibt es die, die sich Christen nennen und derzeit mit vor Anstrengung schweißnasser Stirn damit beschäftigt sind, zu erklären, warum der Papst und Jesus sich in Wahrheit geirrt haben, als sie zu Barmherzigkeit und Nächstenliebe aufgerufen haben.

Im KURIER-Interview sagt ein „Gesichtleser“, dass die Menschen in der Pandemie nicht mehr frei in die Welt und dem anderen in die Augen sehen, sondern nach unten.

 

Kommentare