Blick in den Wurstkessel

Was haben das Webb-Weltraumteleskop, Wagenräder und Wurstscheiben gemeinsam? Hoffentlich nicht mehr, als wir ahnen
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Neue Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops sorgen dafür, dass sich alles um die Wagenradgalaxie dreht. Tatsächlich alles? Nein. Ein französischer Forscher brachte dieser Tage auch einen Wurstradstern aufs Tapet. Der Physiker veröffentlichte auf Twitter das Bild einer rötlichen Scheibe Chorizo-Wurst und schrieb dazu: „Ein Foto von Proxima Centauri, aufgenommen vom James-Webb-Weltraumteleskop. Welche Detailgenauigkeit ... Eine neue Welt wird Tag für Tag enthüllt.“

Was als Scherz begann, wurde in Lichtgeschwindigkeit weiterverbreitet, dann in einer Art Salamitaktik von immer mehr Followern aufgeblattelt („Ich sehe da nur eine Wurstscheibe“) und schließlich mit dem Ausdruck des Bedauerns zurückgenommen. Denn für den Forscher und dessen Reputation ging es längst um (mehr als um) die Wurst.

Bei genauerer Betrachtung dieses Scherzes tauchen dann aber doch ernste Fragen auf: Kann ein Himmelskörper eine Scheibe sein, eine Wurstscheibe? Und ist vielleicht sogar die Erde eine Scheibe? Eine, die längst allen wurst ist?

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