Bessere und beste Tage
Eine „strahlendere Zukunft“ verspricht (sich) Großbritanniens Premier Theresa May (die Latte liegt in Bodennähe, denn strahlender als Mays Miene in diesen Tagen kann bald was sein). – Und wovon verspricht sie sich das? Vom Brexit-Abkommen, das die EU gestern in Brüssel billigte.
Dieser Anlass inspirierte selbst hartgesottene Männer zu weichgespülter Ausdrucksweise. Mit Pathos wurde in Brüssel nicht gegeizt: „Trauer, Tragödie, Scheidung …“ Ratspräsident Tusk bemühte sogar Freddie Mercury, um guten Willen zur Schau zu tragen: „Friends will be friends, right till the end.“ Staubtrocken nur die Wortmeldung von Sebastian Kurz: „Es ist eine Take-it-or-leave-it-Situation.“
Die bemerkenswerteste Aussage aber kam von Theresa May. „Ich glaube, die besten Tage liegen vor uns“, spricht jene Frau, die mit Stöckelschuhen knietief im Schlamm steckt und bis Dezember einen Berg erklimmen soll, der unbezwingbar scheint. Sagen wir so: May hat schon bessere Tage gesehen und wird die besten eher nicht so bald sehen.
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