Behaarungsbeschlüsse, halbierte Passagiere und die Abtankung

Sprachpannen-Rückblick, Teil 1: Über ein hintertückisches Jahr.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Ein kleines Jubiläum: Seit 15 Jahren gibt es immer an dieser Stelle den Rückblick auf die schönsten Sprachpannen des abgelaufenen Jahres. Zur Klarstellung: Fehler sollten nicht passieren. Andererseits: Wäre das Leben nicht viel weniger schön ohne diese Zufallsgeschenke des unfreiwilligen Humors?

„Bedingte Haft für tote Hunde“, meldete die Krone. Das finde ich fair, dass die toten Hunde nicht auch noch in Haft müssen. Apropos Hunde. In einer burgenländischen Ortschaft wurden die Bürger wie folgt informiert: „In der Gemeinde wurden zwei weitere Hundekotboxen aufgestellt. Die Hundebesitzer werden ersucht, diese zu nutzen.“ Man darf aber auch weiterhin ganz normal aufs Klo gehen, wenn man unbedingt will. Die Badener Zeitung schrieb: „Ein Jagdhund hat am vergangenen Donnerstag eine Katze totgebissen – und zwar nicht zum ersten Mal.“ Die arme Katze ...

„Behaarungsbeschluss im Nationalrat“, meldete ORF Online. Und, ein paar Wochen später: „Doskozil behaart auf Mindestlohn.“ Jetzt wissen wir auch, warum die Friseure zusperren mussten.

Die Wiener Zeitung wusste Erschreckendes zu berichten: „ÖBB-Passagiere halbiert.“ Ist das nicht ... ungesetzlich? Ähnlich arg: Das Virus ist „hintertückisch“, erzählte Salzburgs Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler im ORF. Stimmt, es agiert heimrücks.
„Wobei die Queen nicht ganz freiwillig abtanken wird“,    verriet der KURIER. Der Kronprinz heißt übrigens Charles, nicht Dankwart.

„Alweibersommer heizt uns ein“, wusste Oe24 in einer etwas zu glatten Schlagzeile zu berichten. Apropos Frauen: „Obwohl es 2020 wohl so leicht wie noch nie war, Parität zu erreichen, sind nur rund 40 Prozent der Rednerinnen weiblich“, enthüllte der Standard. Ein Skandal: Weniger als die Hälfte der Frauen sind Frauen.

Nächste Woche: Teil 2. Kulinarische Ärsche, quollende Welken und die Fleischstücke der Gäste.
 

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