Bärengeschichten

Der russische Bär ist los, die Welt schaut angespannt nach Moskau. Aber dort wird heute gefeiert, zu Ehren der Armeeangehörigen
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Trauertag in Salzburg: Im Tiergarten Hellbrunn musste ein 34 Jahre alter Bär eingeschläfert werden. Feiertag in Moskau: Der russische Bär scheint sich fit zu fühlen, geradezu übermütig, er geht aufs Eis tanzen und schaut hungrig in Richtung Ukraine. Heute begeht Russland den "Tag des Verteidigers des Vaterlands", einen Staatsfeiertag, den Lenin vor genau 100 Jahren eingeführt hat: Am 23. Februar 1922 wurde er erstmals als der "Tag der Roten Armee" begangen. Nach einigen Umbenennungen wird er jetzt als "Tag des Verteidigers des Vaterlands" gefeiert, um die Angehörigen der russischen Streitkräfte zu würdigen.

Teile der einstigen Sowjetunion, etwa Weißrussland, feiern mit. In der Ukraine hingegen wurde dem 23. Februar schon 2014 der Feiertagstatus entzogen. Die Begründung: Die Ukraine ehre nicht "die Verteidiger eines fremden Landes". Seither wird dort immer ein halbes Jahr später, am 24. August, gefeiert. Aber wer weiß, wie die Welt am 24. August 2022 aussehen wird – und wer bis dahin einen russischen Bären aufgebunden bekommt?

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