Autobahnlockdown

Eine Leserin zweifelt die Existenz von Gehirnen in manchen Köpfen an. Zu Unrecht. Alle haben eines. Aber manche ein gewaschenes.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Unzählige Reaktionen löste die am Freitag an dieser Stelle erschienene Glosse „Die Maskenpflicht-Kurzformel“ aus. Darin stand: „Es ist nicht verboten, im öffentlichen Raum immer FFP2-Maske zu tragen.“ Eine Leserin schrieb: „Es ist auch nicht verboten, sein Hirn zu benützen, falls vorhanden ...“ Liebe Leserin, das Vorhandensein ist nicht das Problem. Alle haben ein Hirn. Aber bei manchen ist es verbrannt oder gewaschen. Und die Hirnverbrannten und Gehirngewaschenen halten sich für die Alleinhirnhaber und betrachten alle anderen als hirnlos.

Man kann sich das ungefähr so vorstellen wie Geisterfahrer, die wild hupend versuchen, alle anderen zur Umkehr zu animieren, da die Straßenverkehrsordnung für sie eine unzulässige Einmischung in private Entscheidungen darstellt und sie die Fahrbahntrennung, die die Hin- und die Herfahrer auf Abstand halten soll, für Apartheidpolitik halten. Wenn dann das Chaos um sich greift, wird der Autobahnbetreiber irgendwann die Autobahn sperren müssen ... Nein, das war natürlich ein Scherz! Ein Autobahnlockdown? So etwas ist unvorstellbar. Da würde doch vorher die Vernunft einkehren. In allen Hirnen.

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