Alles wurscht

Unglaublich, aber wahr: Auch so ein Eisregen hat seine guten Seiten
Barbara Beer

Barbara Beer

An einem trüben, nasskalten Donnerstagmorgen geschah in einem Wiener Außenbezirk ein Wunder. So gut wie alle Autofahrer hielten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h. Woher aber kam das Wunder? Durch die plötzliche Einsicht, dass Tempo 30 weniger tödlich als Tempo 50 ist? Oder wurde die allerorts überhöhte Geschwindigkeit gar kontrolliert? Nein, natürlich nicht. (Soweit kommt’s noch.) Einzig die durch Eisregen bedingte Glatteisgefahr brachte die Menschen dazu, der Vor- und Rücksicht vor der Eile Vorrang zu geben. Tempo 30 ist, auch wenn’s viele Autofahrer nicht begeistert, eine gute Sache. Zumindest in Wien derzeit aber nur eine halbe. Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Wiener Straßennetzes besteht bereits aus Tempo-30-Zonen. Berücksichtigt wird die Geschwindigkeitsbegrenzung zumeist nicht. Warum? Weil sie nicht kontrolliert wird. Somit: Weil’s wurscht ist.