Denk und dank!
"Hat uns 2020 verändert?", lautet eine der derzeit meistbeforschten Fragen. Und während in vielen Denkfabriken noch gerechnet wird, halten in vielen Herzen bereits die Dankfabriken Einzug. Die Veränderung ist da. Kein Mensch wird behaupten, er sei derselbe wie vor einem Jahr. Viele sind dankbarer. Weil sie erkannt haben, auf wen Verlass ist; was für ein Geschenk es ist, dass es Schulen, Kultur- und Sportstätten gibt; welches Glück es ist, in einem Sozialstaat zu leben. Und Dankbarkeit ist der verlässlichste Glückslieferant.
Andere sind verzagt. Ihr ewiges Mantra lautet: „Warum ist … erlaubt, … aber nicht?“ Missgunst ist der verlässlichste Unglückslieferant. Und oft liegt nur ein Gedanke zwischen Unglück und Glück: Wer morgen die leeren Sitzreihen beim Neujahrskonzert sieht, kann zornig sein, weil Gondelfahren erlaubt ist. Oder dankbar, dass dieses symbolhafte Ereignis auch diesmal stattfindet und in die Welt hinausklingt. 2020 hat alle verändert und viele dünnhäutig werden lassen. Aber jeder, der seine eigene Dankfabrik anwirft, hilft damit auch allen anderen.
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