"Dieses Spiel macht Angst und Freude"

Timo Ben Schöfer im Interview mit Kinder-KURIER & SchauTV.
Interview mit dem deutschsprachigen „Mr. Huxley“, gespielt von Timo Ben Schöfer.

Sie sind von Beruf?
„Paläontologe, nein Quatsch, ich bin Schauspieler und meine Kenntnisse über Dinosaurier gehen nicht viel über das hinaus, was ich hier in der Show erzähle.

Waren sie als Kind ein Dino-Fan?
Ja, natürlich. Es gab diese „Was ist Was“-Bücher. Da hatte ich ein Dinosaurier-Buch und auch verschiedene Dino-Figuren. Und so war’s schön, dass die nun sehr viel später zu mir zurückkamen.

Als Schauspieler sind Sie sonst wo tätig?
Ich bin freischaffend, hab an verschiedenen deutschen Stadttheatern gespielt und war gerade rechtzeitig wieder freischaffend.

Wie kamen Sie zu der nunmehrigen Rolle, haben Sie sich beworben, gab’s ein Casting?
Mein Agent hat mir das vorgeschlagen, ich war dann in Berlin, wo 50 Leute die Anfangsrede von Huxley vorgesprochen haben, ohne zu wissen, was uns erwartet. Ich wusste schon, dass es um eine Show geht, hatte diese eine Seite Text. Aber es war dann ein Heidenschock las ich in London zum ersten Mal die Show gesehen habe. Aber auch eine große Freude.

Der Schock wie sie sagten, hatten Sie Angst?
Ja schon, es ist eine Menge Text und es sind Hunderte Zeichen auf die zu achten sind - akustisch und räumlich. Und vor 5000 Leuten zu stehen das hat man nicht allzu oft.

Aber ist es nicht fast egal, ob man vor einem vollbesetzten Theatersaal mit 250 oder 500 Leuten spielt oder vor 5000 in einer Halle?
JA, aber je älter, desto mehr habe ich – und auch andere Schauspieler – Lampenfieber. Du erkennst mehr und mehr, dass es ein Privileg ist, vor Menschen zu stehen und zu erwarten, dass die einem zuhören.

Aber kommt nicht auch eher Routine?
Ne, nie wirklich. Mehr und mehr hast du Respekt davor, die Aufmerksamkeit von Menschen in Anspruch zu nehmen.

Sie haben von Angst gesprochen, aber auch von Freude, das eine haben wir gehört, was macht das andere aus?
Wir wollen als Schauspieler ja da raus, diese Freude vor Publikum zu stehen. Es ist ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn ich meine Geschichte gut rübergebracht habe

Ist es ein komisches Gefühl, erstmals nicht mit lebendigen Bühnenpartnerinnen und –partnern zu spielen?
Wir spielen ziemlich differenziert miteinander, reagieren aufeinander. Ich warte sehr genau ab, wann sie ihr Määääh gemacht haben. Dann kommt mein Text. Und wenn ich das nicht rechtzeitig durch habe, dann müssen die auch warten. Wir spielen miteinander.

Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?
Ich bin hier ein Moderator. Es ist wichtig, die Inhalte gut rüber zu bringen. Ich bin auf den Fußballplatz gegangen und habe mir vorgestellt wo die immer sind, damit ich die Motorik in die Füße bekomme. Ich hatte die Musik, also den Soundtrack, auf den Ohren und hatte ziemlich lang gebraucht, um den Text zu lernen. Ich bin da rumgelaufen und habe wild herum gestikuliert, und nach da gezeigt und nach dort gezeigt. Das sah wahrscheinlich sehr seltsam aus. Aber ich musste diese Bühnengröße simulieren und das Timen der Textstellen.

Sie sagten, Sie waren wie viele Kinder ein Dino-Fan, sind bei dieser Show wieder ihre kindlichen Gefühle von damals hochgekommen?
Es sind Glücksgefühle, neben diesen riesigen Viechern zu stehen. Immer wieder läuft mir ein Schauer über den Rücken, wenn man denkt, das ist so ein großes Tier, das ist unglaublich.

War das beim ersten Mal beängstigend?
Da war ich so unglaublich konzentriert darauf, dass ich meine Sachen richtig mache, da konnte ich dem keinen Raum einräumen. Das ist jetzt ein bisschen anders. Da kann ich das wirklich genießen zwischen diesen Viechern rumzulaufen.

Wenn der T-Rex zum ersten Mal schreit, zuckt man da zusammen?
Ja schon, ich weiß zwar was kommt, insofern ist es kein richtiger Schreck mehr. Aber wenn er auf mich runtertaucht und versucht mich zu greifen, dann hab ich schon sehr großen Respekt, und guck immer, erwischt er mich jetzt oder nicht, weil es ist schon echt ein großes Teil.

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