Vielsprachig singen für viersprachiges Liederbuch

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts steht auf einer Bühne vor einer Leinwand.
Kinderliederbuch auf Ladinisch, Deutsch, Italienisch, Englisch wurde nun an der Musikuni Wien vorgestellt. Zwei Dutzend Fotos, zwei Videos.

Am wenigstens unterscheidet sich wohl der Titel von „Kuckuck, Kuckuck“, denn der heißt auf Italienisch Cucù, Cucù, auf Englisch Cuckoo, Cuckoo und auf Ladinisch Cucu, cucu. Bei all den anderen 24 meist sehr bekannten, traditionellen Kinderliedern laden Texte und vor allem der gesungene Klang bei den bekannten Melodien zu akustischen Reisen ein. „Jun a cianté!/Lasset uns singen!/Vieni a cantare!/How about singing?“ ist ein viersprachiges Liederbuch (Ladinisch/Deutsch/Italienisch und Englisch), das Montag am frühen Abend in der Musikuni Wien vorgestellt wurde.

Eine Gruppe Kinder klatscht vor einer Leinwand mit dem Titel „Jun a cianté!“.

Noch mehr Sprachen

Passend dazu trat einer der Superar-Chöre auf. Und brachte gleich noch viel mehr Sprachen in den Saal, der nach der Komponistin Fanny Hensel benannt ist. Der Musikerin, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte, verbot die Familie zu Lebzeiten weitgehend öffentliche Auftritte. Kinder des Superar-Chors sangen – aus dem Buch – das Lied „Abendfrieden“ auf Ladinisch, Deutsch und Englisch – Pesc dla sëra/Evening Peace. Auf dem Programm des Kinder-Chores, dessen meisten Mitglieder mindestens zweisprachig, manche sogar drei- oder viersprachig aufwachsen, standen unter anderem noch das türkische Lied „Üsküdara“, „Qing qing de“ (Mandarin-Chinesisch), „Funga Alafia“ (Yoruba, Westafrika, vor allem Nigeria), „vrti se kao cigra“ (Kroatisch), „Rhtythm of Life“. Besser hätte keine musikalische Umrahmung zur Präsentation des Buches von André Comploi gepasst.

Zwei Männer präsentieren vor einer Gruppe von Kindern eine Bilderbuchgeschichte.

Autor und Erfinder des Buches: Rechts im Bild

Musik- und Theaterwissenschaften, Oper und Vater

Er wuchs in den Südtiroler Dolomiten zunächst mit Ladinisch auf, erlernte ab seinem sechsten Lebensjahr italienisch und ein Jahr danach auch noch Deutsch. Der Absolvent von Musik- sowie Theaterwissenschaften in Wien und dazu noch Kirchenmusik (Konservatorium) arbeitet an der Wiener Staatsoper. Mit seinen beiden Kindern sprach er von Anfang an auch Ladinisch und als Musikliebhaber und Sänger kam er drauf, dass es gar nicht so viele der bekannten Kinderlieder in dieser Neo-Lateinischen Sprache, die mit dem Schweizer (Räto-)Romanisch verwandt ist, gibt. Und so begann er etliche zu übersetzen, bzw. eigentlich nachzudichten, denn der Rhythmus der Lieder sollte ja erhalten bleiben.

Bei der Vorstellung des Buches lobte der Leiter des Instituts für Musikpädagogik an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, Peter Röbke, unter starkem Applaus die Vielsprachigkeit und wandte sich gegen Forderungen, dass Kindern in den Pausen diese genommen werden sollte. Auch die Rektorin der Musikuni, Ulrike Sych, erfreute sich an dem vielsprachigen Chor.

Vielsprachiger Chor bei Vorstellung des viersprachigen Liederbuches

Ein Schulchor mit Kindern in roten T-Shirts singt auf einer Bühne.

Ein Kinderchor singt auf einer Bühne vor einer Projektion.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts klatscht auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts klatscht vor einer Leinwand mit dem Titel „Jun a cianté!“.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts klatscht auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts klatscht auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts klatscht auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts steht auf einer Bühne und singt.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts klatscht bei einer Aufführung.

Eine Gruppe Kinder klatscht vor einer Leinwand mit dem Titel „Jun a cianté!“.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts klatscht auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder in roten T-Shirts klatscht vor einer Leinwand.

Eine Gruppe Kinder steht auf einer Bühne und singt unter der Leitung einer Frau.

Ein Kinderchor singt auf einer Bühne, begleitet von einem Pianisten.

Eine Frau spricht vor einer Gruppe von Kindern in roten T-Shirts.

Die Chefin der Musikuni

Eine Frau spricht vor einem Kinderchor, der rote T-Shirts trägt. Im Hintergrund ist eine Projektion zu sehen.

Eine Frau spricht vor einer Gruppe von Kindern, auf der Leinwand sind singende Kinder abgebildet.

Zwei Männer in Anzügen sprechen vor einer Gruppe von Kindern und einem projizierten Bild.

Musikpädagogik-Leiter und der Autor

Zwei Männer präsentieren vor einer Gruppe von Kindern ein Buch mit einer Projektion im Hintergrund.

Zwei Männer präsentieren vor einer Gruppe von Kindern eine Bilderbuchgeschichte.

Zwei Männer sprechen vor einer Gruppe von Kindern auf einer Bühne.

Eine Torte mit Noten und dem Schriftzug „Jun a cianté!“.

"Essbares" Musikbuch

Ein Buch mit dem Titel „Jun a cianté!“ liegt vor einem Laptop, auf dem ein Kinderchor zu sehen ist.

Buch und App vor Chor-Foto am Laptop-Monitor

101 Liedtexte

Zum viersprachigen Buch mit 25 Liedern - wobei „Bruder Jakob“ zusätzlich im Original, also Französisch vorhanden ist – gibt es eine eigene App – in beiden Welten, Android und IOS. Die ist kostenlos und beinhaltet sowohl die Liedtexte als auch die Noten und vor allem die gesungenen Lieder, lässt also den Klang der Sprachen erleben.

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Ein Buch mit dem Titel „Jun a cianté!“ liegt vor einem Laptop, auf dem ein Kinderchor zu sehen ist.

Buch und App

Das Buch und die App

Jun a cianté!/Lasset uns singen!/Vieni a cantare!/How about singing?
André Comploi
Bunte Illustrationen: Matteo Rubatscher
Istitut Ladin Micura de Rü
120 Seiten, Hardcover
18 €
www.micura.it/qr/jac
und dann entweder -android 
oder -ios

Zwei kurze Videos von Superar-Auftritten

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