„Programmieren macht uns Spaß!“
Fünf, vier, drei, zwei, eins – und dann kommt statt los/go/ lift-off oder sonst einem bekannten Kommando der vier-buchstabige Name eines seit Jahrzehnten weltweit bekannten Spielzeugs, das auf zusammensteckbaren Kunststoffsteinen „aufbaut“.
Mit dem Kommando fahren die aus den genoppten Bausteinen – samt einiger weniger, die auch programmierbar sind - zusammengesetzten Roboter los ins Spielfeld. Bei diesem handelt es sich um einen Parcours, auf dem Aufgaben – innerhalb von zweieinhalb Minuten - zu lösen sind – von den Robotern. Die werden nicht ferngesteuert, sondern spulen nur ab, was die Jugendlichen ihnen vorher einprogrammiert haben. So muss etwa die fixierte Schaukel samt der darauf sitzenden Figur vom Roboter in Schwingungen „befreit“ werden, damit die „Oma“ schaukeln kann. Häuser und Gebäude gilt es an die richtigen Plätze zu verfrachten, Barrieren aus dem Weg zu räumen und, und, und.
Teststrecken
Auf baugleich angeordneten Übungsfelder haben die Teams ihre Roboter so programmiert, dass sie den richtigen Kurs fahren sollen, die entsprechende Distanz in Zeit umgerechnet geradeaus fahren, dann einen Schwenk oder eine Kurve in die entsprechende Richtung fahren, irgendwas hochheben, zurechtrücken, anstoßen oder was auch immer.
Jeweils zwei Teams treten gegeneinander an und sammeln Punkte – für erledigte Aufgaben. Das Bewältigen der „Renn“strecke sowie ein Jury-Gespräch über die Ideen für die Bauart des/der eigenen Roboter sind ein, für viele vielleicht der Kernteil des Bewerbs First Lego League.
Mehrere Aufgaben
Die teilnehmenden Teams, von denen sich die ersten drei für die nächste Runde qualifizieren, müssen darüber hinaus auch noch im Vorfeld ein Forschungsprojekt durchgeführt haben und beim Bewerb einer Jury vorstellen. Drittes Element: Live die Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Dafür stellt die Jury eine zuvor geheime Aufgabe – zu diesen beiden Bewerbsteilen siehe den Artikel unten
Zukunftsstadt gestalten
Alle drei genannten Teilbewerbe stehen jedes Jahr unter einem anderen Motto. In dieser Saison lautete es „City Shaper“ (Stadt Gestalter_innen), die Aufgabe: „Gestaltet das Bauen der Zukunft“. Passend zum Thema sind meist auch die von den Robotern zu bewältigenden Aufgaben auf dem Parcours gestaltet. 16 Teams waren kürzlich in der Zentrale der Wirtschaftskammer angetreten. Der Kinder-KURIER konnte in den Vorrunden dabei sein.
Ständige Nachbesserungen
10 Jugendliche der 3a der Neuen Mittelschule Enkplatz (Wien-Simmering) in auffallenden lila T-Shirts erklärten dem Reporter, dass und wie sie sich die Arbeit aufgeteilt hatten. Zallanda und Mihail hatten sich vor allem um die Programmierung gekümmert. Immer wieder wandern sie mit ihrem Roboter quer durch den großen Saal im Erdgeschoß, wo an all den Tischen die Teams sitzen, bauen, tüfteln, die Programmierung verbessern. Ziel ist eine der Teststrecken am anderen Ende des Saals. Die Teststrecken sind baugleich wie der Bewerbsparcours. Dort setzen sie ihren Roboter an den Start. Knopfdruck. Er fährt los. Und entfernt das seitliche Hindernis nicht so, wie sie’s schon in der Schule programmiert hatten. Fehleranalyse und zurück zum eigenen Tisch. Laptop öffnen, Programm nachbessern – an den Roboter übertragen und wieder zurück aufs Testgelände…
Unterschiedliche Lösungen
So und ähnlich gehen alle Teams vor. Die Aufgaben sind für alle gleich, die die Lösungsansätze ganz verschieden. Die einen tauschen für fast jede der Aufgaben Aufsätze ihres Roboters, andere haben fast panzerartige riesige Roboter gebaut, die praktisch ohne Umbau alle Aufgaben lösen sollen. Jedenfalls, so Zallanda und Mihail zum Kinder-KURIER, „macht uns Programmieren Spaß!“
Maximilian aus dieser Klasse hat sich eher aufs Bauen konzentriert. „Mit Lego bau ich schon immer, ich glaub seit ich 3 war, aber schon mit den kleinen Steinen. Mit 13 hab ich dann ein eigenes Flugzeug konstruiert.“
So oft wir konnten
Alen und Luka aus der Zweisprachigen Neuen Mittelschule Großwarasdorf (Veliki Borištof, Burgenland) haben sich im Freigegenstand Coding und Robotik auf die Aufgaben des Bewerbs vorbereitet, erzählen sie.
Gefilmt, um zu verbessern
„Wir haben unseren Roboter eher einfach aufgebaut“, erklären Sarah, Eldon, Sukhi und Ankush aus der NMS Geblergasse (Wien). Sie haben in ihrer Schule ein Freifach, „aber wir haben mehr gemacht, so oft wir konnten haben wir gebaut und programmiert. Wir haben dann immer wieder gefilmt und geschaut, was wir verbessern müssen.“
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