Kunststoff-Nase-Mund-Schutz aus der Spielzeugfabrik

Masken statt Spielfiguren - in dieser Produktions-Station von PlayMobil
Aus der Not an Masken machte Playmobil ein Produkt – Plastik-Nasen-Mund-Schutz in drei Größen und mehreren Farben.

Rückblende: Am Beginn der durch Corona erzwungenen Einschränkungen stand auch die Frage: Masken ja oder nein. Klar, Im Krankenhaus- und Medizinbereich war’s klar, aber auch darüber hinaus? Und als sich ab April immer mehr die Meinung durchsetzte, zumindest Nase-Mund-Schutz wär schon gut, waren aber auch nicht überall genügend vorhanden. Das war letztlich in einem Fall sozusagen Glück. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht – um ein altes Sprichwort zu zitieren.

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Die zweiteiligen Nase-Mund-Masken

Dann machen wir halt selber welche

In Dietenhofen (bei Nürnberg im Frankenland Bayerns), dort wo laufend Millionen Spielfiguren und dazugehöriges Umfeld aus Kunststoff hergestellt werden, tauchte im Entwicklungs-Team zuerst die Idee auf: Wenn’s keine Masken gibt, könnten wir doch vielleicht aus Kunststoff selber welche herstellen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Hauptwerk zu schützen. Von einem kleineren Standort des Weltkonzerns (Vorjahresumsatz: 676 mio €) - in Spanien, wo schon früher strenge Maskenpflicht herrschte -, kam die Bitte an die Zentrale: Masken!

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Viele Abteilungen kooperieren

Gedacht, gesagt, getan – und zwar von Anfang an durch Zusammenarbeit verschiedenster Abteilungen. Von der Entwicklung des Konzepts und von Prototypen über die Konstruktion von bis zur Fertigung des Maskenwerkzeuges im Formenbau und schließlich die Abnahme im Technikum der Spritzerei standen Kolleg_innen in dauerndem engen Zusammenspiel.

Die ersten Prototypen wurden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausprobiert, nach deren Feedback verbessert und schon liefen die ersten Beschäftigten des Stammwerks von Playmobil – mitunter nicht nur – im Betriebsgelände mit solchem NMS (Nase-Mund-Schutz, aber keineswegs medizinischen Masken!) herum. Manchmal auch draußen, wenn es sich ergab. So wurden auch andere Menschen auf diese bunten Kunststoff-Masken aufmerksam.

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Super, aber mehr!

Rückmeldung der Beschäftigten und vor allem auch von außen ließen plötzlich die Idee entstehen: Wenn schon die Formen da sind – warum produzieren wir nicht mehr und verkaufen sie. Und so kamen die ersten Masken in der Größe L – wie sie für die Mitarbeiter_innen gebraucht wurden – auch in den Web-Shop, erzählt Pressesprecher Björn Seeger dem Kinder-KURIER.

Diese Masken sind zweiteilig: Der am Gesicht anliegende übrigens aus weichem, biegsamen Kunststoff, vorne Lüftungsschlitze, dann eine Art Filter (Papiertaschentuch), darauf wird ein härterer Kunststoffteil draufgesetzt – ebenfalls mit Lüftungsschlitzen.

Feedback und vor allem Nachfrage überraschte die Spielwarenfirma. „Wir sind ja kein Medizinprodukte-Hersteller und auch wenn Corona auch für uns herausfordernd war und ist, wollen wir nicht mit der Pandemie und der Angst davor Geschäft machen. Wir haben einfach unsere Kunststoff-Kompetenz genutzt und Verantwortung übernommen, den Engpass ans Masken schließen zu helfen.“

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Papier-Filter kommen zwischen die beiden Teile

Überrascht

Man sei sehr überrascht gewesen von der enormen Resonanz – auch bald in den deutschen Medien – und sei sogar anfangs mit den verfügbaren Produktionskapazitäten kaum hinterhergekommen.

Kund_innen fragten, warum gibt’s solche Masken nicht auch in kleineren Größen gerade für Kinder. Seither – seit wenigen Wochen – produziert Playmobil die Masken in den Größen S, M und L. Das war gar nicht gleich klar. „Wir legen Wert darauf, dass wir kein Medizinprodukt herstellen, darum sind wir vorsichtig und wollen keinesfalls falsche Erwartungen wecken. Und wir sind auch keine Masken-Lieferanten.“ Und diese Maske ist gekennzeichnet mit „Achtung: Kein Spielzeug! Es ist kein Medizinprodukt und keine persönliche Schutzausrüstung.“

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Drei Größen, einige Farben

Den Nase-Mund-Schutz gibt es in den drei Größen in mehreren Farben, bei S in drei, bei M in einer und L in zwei Farben. Hinter der Auswahl derselben stecken rein pragmatische Gründe – so Seeger auf KiKu-Nachfrage: Verfügbarkeit des Materials und doch relativ neutral zu allen Kleidungsstücken passend.

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Keine Zahlen

Wie viele solcher Masken schon produziert wurden – „solche Zahlen geben wir nicht raus, aber die Produktion läuft munter weiter“ ist alles was in dieser Hinsicht zu erfahren war, verbunden nochmals mit dem Hinweis, dass dies kein neuer Geschäftszweig werden soll. Außerdem gehe von jeder Maske - 4,99 € im Direktvertrieb - jeweils ein Euro an den Corona-Nothilfefonds des Deutschen Roten Kreuzesim Rahmen der bestehenden Charity-Aktion „Held*Innen des Alltags“ (Krankenschwester, Supermarkt-Kassiererin, Kindernotärztin usw. als spezielle Sonderfiguren), mit der Playmobil die Arbeit dieser Organisation bereits seit Anfang April unterstützt.

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