Verschwundenes Meer und schwitzender Eisbär
Jack, ein kleiner Bub, bekam richtiges Schmetterlings-Kribbeln im Bauch, wenn er jeden Morgen aufs Meer schaute. Besonders wenn der Sonnenaufgang die Wellen in unterschiedlichsten Rottönen glitzern ließ.
Doch dann war eines Tages – das Meer weg. Das heißt das Wasser war verschwunden und Jak konnte auf dem nun trockenen Meeresgrund ganz weit wandern. Was er aus der Entfernung für (Unterwasser-)Felsen hielt, entpuppte sich als Müllberge. Ein komisches sechsköpfiges Wesen war „nichts“ anderes als sechs Möwen, die sich in Plastikringen gemeinsam verfangen hatten.
Natürlich befreite Jack die Vögel, auch wenn ihresgleichen ihm sonst gerne seine Marmeladenbrote oder anderes Essen stibitzten. Einen gestrandeten Wal, der Plastiksackerln über sein Blasloch ausspuckte … und nicht zuletzt traf er eine Meeresschildkröte, die darunter litt, dass ein Plastik-Trinkhalm ein Nasenloch verstopfte.
Aber … - kam er ins Grübeln: War das nicht genau jener Plastikhalm, der ihm vor wenigen Tagen als er im Boot saß, aus der Hand ins Wasser gefallen war?
Schlechtes Gewissen hatte er schon gehabt, wusste Jack doch, „dass man seinen Müll nicht einfach ins Meer werfen durfte“.
Wie auch immer, ob’s genau der war oder nicht, natürlich befreite er die Schildkröte davon und „versprach, in Zukunft besser auf das Meer und seine Bewohner zu achten. Ich verspreche, ab sofort so wenig Plastik zu benutzen wie möglich und alles zu recyceln, was man recyceln kann.“
Und siehe da … das Meer kam wieder zurück. Die letzten Sätze des Buches: „Jack wusste, dass das Schicksal des Meeres in seinen Händen lag. Und in den Händen aller anderen Kinder. In den Händen von Kindern wie dir“, wendet sich das Bilderbuch direkt an die Kinder – und da schon ab 5 Jahren, natürlich auch an jene, die vorlesen ;)
Sam Haynes (Text)
Jago (Illustrationen)
Übersetzung aus dem Englischen: Gundula Müller-Wallraf
Der Tag, an dem das Meer verschwand
40 Seiten
Ab 5 Jahren
Verlag Knesebeck
14,40 €
Eisbär informiert die Welt
Ein kleiner, namenlos bleibender Eisbär, wartete und wartete, bis die Eisdecke in der Nähe des Nordpols endlich wieder komplett zufrieren würde. Er wollte so gerne wieder einmal Fußball spielen, aber bei so vielen Wasserlöchern?
Auch mit frischem Robbenfleisch wurde es so nichts, jeden Tag gab’s nur faden Seetang und Seegras. Warm und immer wärmer wurde die Luft. Die Mutter erzählte ihm von jenen Lebewesen, die auf dem Planeten für diese Klimaerwärmung sorgen, die Eis schmelzen und Winter immer kürzer werden lässt.
Vielleicht wissen alle anderen nichts davon, so der kleine Eisbär und startete ein Informationsoffensive – er schickte Briefe in die Welt hinaus. An einen Koala im australischen Eukalyptuswald, einen Truthahn in Nordamerika, eine Elefantin in der Savanne Afrikas, eine Häsin in Europa, einen Pinguin in der Antarktis des Südpols, einen Tiger im asiatischen Dschungel und eine Papageien-Mama im südamerikanischen Regenwald.
Ersterer hatte dauernd elektrische Lichterketten in den Bäumen, Zweiterer ließ sich das ganze Jahr, auch im Winter, mit einem Flugzeug Erdbeeren liefern und so weiter. Die Häsin brauste gern im Auto durch die Gegend, der Tiger auf seinem Motorrad…
Und alle begannen ihre Lebensweisen zu überdenken, die auch ihren jeweiligen Lebensraum ohnehin immer ungemütlicher werden ließ. Sie dachten nicht nur drüber nach und redeten darüber, sie begannen, in ihrem Alltag was zu ändern. Das schrieben sie dem kleinen Eisbären in ihren Antwortbriefen – und außerdem wurde es wieder kälter...
Natürlich fahren Tiere nicht Auto oder Motorrad und Papageien tragen auch kein Gewand ;) Aber natürlich gehen Autorin und Illustratorin davon aus, dass jede und jeder weiß, wer mit den anderen Lebewesen, die an der Klima-Erwärmung wirklich schuld sind, gemeint ist.
Christina Hagn (Text)
Julia Patschorke (Illustrationen)
Vom kleinen Eisbären, dem es zu warm geworden ist
36 Seiten
Ab 5 Jahren
Verlag oekom
14,40 €
eBook (PDF-Format): 11,99 €
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