Kinder und Jugendliche mit an der Macht

Eine Gruppe von Kindern sitzt mit einem Mann auf dem Boden und schaut aufmerksam nach oben.
Mitbestimmung. 22.500 junge Leute brachten Ideen ein, 230 diskutierten Maßnahmen.

„Das Wichtigste ist, dass wir als Jugendliche auch in solche Entscheidungen miteinbezogen werden“, ist die erste spontane Antwort von Barbara, Lehrling und Berufsschülerin auf die Frage des Kinder-KURIER-Reporters. Eben hat sie – mit ihren Kolleginnen und Kollegen des dritten Lehrjahres der Berufsschule für Bürokaufleute über „Chancen & Zukunft“ über Vorschläge der Stadt Wien zu diesem Bereich diskutiert.

Am 30. Geburtstag der UNO-Kinderrechtskonvention hatte die Stadt rund 230 Kinder und Jugendliche in den Festsaal des Wiener Rathauses eingeladen. Kids – vom Kindergarten über Volks- bis zu Mittel- und Berufsschulen – verwandelten den Saal samt Nebenräumen des Wiener Rathauses in ein lebendiges, buntes Diskussionsbiotop. Sie besprachen Maßnahmen wie Wien kinder- und jugendfreundlicher werden könnte.
Einerseits war das der Abschluss des größten Mitbestimmungsprojekts und andererseits Auftakt in Richtung Verwirklichung konkreter Maßnahmen.

Eine Gruppe Kinder steht vor einer Tafel und hebt die Hände.

Eine Frau spricht vor einer großen Gruppe von Kindern und Erwachsenen.

Eine Gruppe Kinder hebt die Hände während einer Präsentation über Mobilität.

Eine Gruppe von Kindern sitzt mit einem Mann auf dem Boden und schaut aufmerksam nach oben.

Eine Gruppe von Jugendlichen sitzt auf Stühlen in einem Raum.

Mehrere Personen sitzen auf Stühlen und hören aufmerksam zu.

Eine Gruppe von Schulkindern winkt zusammen mit einem Mann in die Kamera.

Eine Gruppe von Kindern posiert mit einem Mann für ein Foto in einem großen Saal.

Eine Gruppe von Menschen sitzt auf einem verzierten Teppich.

Eine illustrierte Karte von Wien mit bunten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten.

Eine Frau präsentiert eine gelbe Tafel vor einer Gruppe sitzender Personen.

Eine Gruppe junger Menschen sitzt vor einer gelben Stellwand in einem großen Saal.

Eine Gruppe Kinder sitzt auf dem Boden und hört aufmerksam einer Präsentation zu.

Eine Frau spricht vor einer Gruppe von Jugendlichen in einem großen Saal.

Eine Gruppe Kinder sitzt im Kreis, während ein Mann eine grüne Tafel präsentiert.

Ein Mann präsentiert eine grüne Tafel vor einer Gruppe von Kindern in einem großen Saal.

Eine Gruppe von Schulkindern posiert mit einem Mann für ein Foto.

Eine Frau spricht mit einem Mikrofon vor einer Gruppe sitzender Jugendlicher.

Eine Frau spricht vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen, die auf einem Teppich sitzen.

Eine Frau präsentiert vor einer kleinen Gruppe von Zuhörern etwas.

Eine Gruppe von Kindern sitzt auf dem Boden, während ein Mann mit roten Haaren Notizen macht.

Abschluss und Auftakt

Seit mehr als einem halben Jahr haben insgesamt rund 22.500 Kinder und Jugendliche in mehr als 1300 Workshops der Aktion „Werkstatt Junges Wien“ in Schulen, Kindergärten, Jugendzentren, sozialpädagogischen Wohngemeinschaften und anderen Einrichtungen selber Ideen gesammelt. Mit diesen Zehntausenden Ideen haben sich alle Abteilungen der Stadtverwaltung und -politik beschäftigt. Aus den Wünschen, Anregungen und Forderungen der jungen BewohnerInnen Wiens haben die Dienststellen und Abteilungen insgesamt 45 Maßnahmen in neun Themenfeldern erarbeitet: Auszüge im Berichten rechts unten.

Eine Gruppe Kinder sitzt auf dem Boden und malt mit Stiften auf Papier und orangefarbenen Kreisen.

Kindergartenkinder zeichnen ihre Ideen...

Kinder sitzen auf dem Boden und bemalen Papier und orangefarbene Kreise vor einer Tafel zum Thema Kultur und Freizeit.

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Kinder sitzen auf dem Boden und bemalen Papier vor einer Wand mit Notizen.

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Kinder sitzen auf dem Boden und bemalen orangefarbene Papierformen.

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Eine rosa Tafel mit Zetteln, die verschiedene Freizeitaktivitäten und Spielplätze auflisten.

... und sie konnten Erwachsene als Sekretariatskräfte gewinnen, die aufschrieben, was sie sagten...

Spezielles Budget & App

Für mehrere dieser Bereiche – Spielplätze, Schulen usw. – verlangten Kinder und Jugendliche vor allem, dass sie bei Planung aus Ausführung gefragt werden wollen. Außerdem sollen auf der Basis der Vorschläge Leitfäden für Wohn- und Schulbauplanung erstellt werden.

Bei „Mitsprache & Meinung“ schlägt die Stadt Wien u. a. vor, dass Geld im Stadtbudget für Ideen von Kindern und Jugendlichen vorgesehen wird. Junge Leute sollen selber über die Verwendung abstimmen. Dafür wird eine App programmiert, mit der „alle Kinder und Jugendlichen in Wien in verständlicher Sprache wichtige Infos bekommen“ und auch „digital an Abstimmungen und Umfragen teilnehmen können“.

Ein Mann mit Brille liest mit zwei Mädchen von einem Blatt Papier in ein Mikrofon.

Eine Gruppe Kinder präsentiert etwas vor Stadträten in einem prunkvollen Saal.

Ein Mann mit Brille liest ein Dokument, während eine Frau mit Mikrofon daneben steht.

Eine Gruppe Kinder präsentiert etwas auf einer Bühne vor Stadträten.

Eine Gruppe Kinder präsentiert ein Projekt vor Stadträten auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder präsentiert ein Projekt vor Stadträten in einem festlichen Saal.

Eine Gruppe Kinder präsentiert sich vor Stadträten auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder präsentiert etwas vor Stadträten auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder präsentiert ihre Forderungen vor Stadträten in einem prunkvollen Saal.

Eine Gruppe Kinder präsentiert etwas vor Stadträten auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder präsentiert sich vor einem Mann mit Mikrofon.

Eine Gruppe Kinder präsentiert etwas vor einem Stadtrat.

Ein Mann und eine Frau präsentieren ein Dokument vor einem Publikum.

Ein Mann präsentiert Dokumente vor einer Gruppe von Kindern in einem Raum mit Buntglasfenstern.

Eine Gruppe Kinder präsentiert etwas vor Stadträten in einem verzierten Saal.

Eine Gruppe von Kindern steht auf einer Bühne in einem festlichen Saal.

Kinder präsentieren sich vor Stadträten in einem reich verzierten Saal.

Eine Gruppe Kinder präsentiert ein Projekt vor Stadträten in einem festlichen Saal.

Eine Gruppe Kinder präsentiert ein Projekt vor einem Stadtrat.

Ein Stadtrat schüttelt die Hand eines Kindes, während andere Kinder zusehen.

Auf Augenhöhe

Gleich zu Beginn und am Ende bei der Präsentation der Arbeitsgruppen saßen, hockerlten, knieten sie auf dicken Teppichen, die dafür ausgelegt worden waren. Mit ihnen auf Augenhöhe bewegte sich Stadtrat Jürgen Czernohorszky, der unter anderem für Kinder und Jugendlihe zuständig ist.

Später debattierten Kinder und Jugendliche – solche die an den oben genannten Workshops teilgenommen hatten, aber auch andere – die vorgeschlagenen Maßnahmen. Viele der Vorschläge ergänzten sie, also „Hausaufgaben“ für die Dienststellen und Abteilungen der Stadt. Daraus wird einen Kinder- und Jugendstrategie erarbeitet, die so der Stadtrat zum KURIER, im Frühjahr vorgestellt wird. „Das ist aber nicht das Ende, auch dieses Strategie und Maßnahmen werden danach laufend von Kindern und Jugendlichen überprüft werden“, versprach Czernohorszky.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen sitzt und steht in einem großen Saal.

Eine Gruppe von Kindern steht mit Erwachsenen um einen Mann herum, möglicherweise bei einer Diskussionsrunde.

Eine Frau spricht vor einer Gruppe von Kindern in einem großen Saal.

Ein Mann mit Brille interviewt ein junges Mädchen mit einem Mikrofon.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen sitzt und steht in einem Raum für eine Gesprächsrunde.

Ein Mann spricht mit einer Gruppe von Kindern vor einem gelben Hintergrund mit Notizen.

Eine Gruppe Kinder steht um einen Mann und eine Frau herum, möglicherweise bei einer Veranstaltung zum Thema Kinderfreundlichkeit.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen sitzt beieinander, ein Mädchen spricht in ein Mikrofon.

Eine Gruppe Kinder sitzt auf dem Boden und hört einer Podiumsdiskussion zu.

Eine Gruppe von Kindern sitzt auf dem Boden und hört einem Mann mit Mikrofon zu.

Ein Mann interviewt eine junge Frau vor einer Gruppe von Jugendlichen.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen bei einer Veranstaltung mit einem Mikrofon.

Digital in die Gegenwart und Zukunft

Zurück zur eingangs schon zitierten angehenden Bürokauffrau Barbara. Für „Chancen und Zukunft findet (nicht nur) sie, dass „Schulen endlich mit Computern, Smartboard, Tablets usw. so Top-ausgestattet werden müssen, wie es dem 21. Jahrhundert entspricht“.

Ihrem Kollegen Daniel war ein anderer Vorschlag zu diesem Themenfeld besonders wichtig: Jugendliche sollten bestmöglich unterstützt werden, wenn sie selbstständig wohnen wollen.

Eine Gruppe von Jungen und Mädchen posiert für ein Klassenfoto.

3a und 3b der OVS Kaisermühlendamm 2

Mit Vorbereitungszettel

Emily aus der dritten Klasse der Offenen Volksschule am Kaisermühlendamm 2 zieht aus ihrer Hosentasche einen mehrfach gefalteten Zettel, streift ich auseinander und verrät dem Kinder-KURIER: „Sofia, Elias, Annaoraz und ich haben uns gestern vorbereitet für heute und ein paar Forderungen aufgeschrieben: Wir brauchen mehr Bäume, weniger Plastik, Tierschutz, mehr Spielplätze und weniger rauchen“ liest sie auch gleich die Wünsche ihrer Gruppe vor – und stellt sich gleich mit allen Kolleg_innen der 3a und der 3b der genannten Schule zu einem Gruppenfoto auf.

Eine Gruppe Kinder präsentiert ein Projekt vor Stadträten auf einer Bühne.

Jürgen lässt sich von Esther die Wünsche ihrer Arbeitsgruppe erklären

Aus dem Bezirks-Jugendparlament

Esther, Kevin, Jasmina und Veidil kamen über das Jugendparlament ihres Bezirks (Wien 2 – Leopoldstadt) zu der jungen Konferenz im Rathaus. Mobbing und dass Polizistinnen und Polizisten besser geschult werden im Umgang mit Jugendlichen ist Esther ein besonderes Anliegen. Kevin und Jasmina hätten gern bessere und klarere Regeln für Scooter- und Skateboard-Fahrer_innen und Veidil wünscht sich beim Thema Sicherheit weniger Betrunkene in der U-Bahn.

Vier junge Männer stehen an einem Tisch mit leeren Gläsern.

Vier der fünf Burschen von Interface

App und Smart-Wohnungen

Dass die App für Kinder und Jugendliche wirklich kommen soll, hoffen Mohammad, Samim, Wisam, Safian und Davida aus dem Jugendcollage Interface. Ein zweites wichtiges Anliegen sind ihnen die vorgeschlagenen Smart-Wohnungen als günstige Wohnmöglichkeit für Jugendliche.

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schauTV-Gespräch mit dem Wiener Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs

schau LEBEN - Ercan Nik Nafs zu Gast im Studio

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