Egal welche Hautfarbe, Religion oder Frisur!

Drei Jugendliche stehen vor einem Flipchart mit dem Wort „Frieden“ in verschiedenen Sprachen.
Vier Jugendliche einer Wiener Privatschule erzählen dem Kinder-KURIER von ihren Einsendungen für den Österreichischen Jugend-Friedenspreis.

„Wenn es egal ist, wer welche Hautfarbe hat, woher jemand kommt, sich alle gut verstehen und respektieren und niemand runtergemacht wird – das ist für mich Frieden“, bringt Rajana aus der 3. Klasse der Neune Mittelschule Al Andalus auf den Punkt, was dieses große Wort, das für viele Menschen auf der Welt doch so weit weg ist, bedeutet. Sie und eine Kollegin sowie zwei Kollegen aus dieser privaten, reformpädagogischen, islamischen Schule mit Öffentlichkeitsrecht besuchten den Kinder-KURIER, um über ihren Beitrag, den sie für den Österreichischen Jugend-Friedenspreis eingeschickt haben, zu berichten. Die Projekte aller Einsender_innen werden am 9. Mai im Festsaal des Wiener Rathauses vorgestellt und die besten mit Preisen ausgezeichnet.

Eine Projektwoche lang war den Themen Heimat und Frieden gewidmet erzählt die genannte Schülerin sowie ihre Kolleg_innen Ajla, Emir und Omar. Die beiden Mädchen besuchen die 3. Klasse, Emir die 2. Und Omar die 4. Klasse der NMS. „Wir haben auch über Flucht und Exil geredet und dass auch aus Österreich vor 70, 80 Jahren Menschen flüchten mussten oder umgebracht worden sind.“ Jugendliche der Schule waren während der Projektwoche unter anderem im Jüdischen Museum. „Arg, was den Juden angetan worden ist. Dort haben wir aber auch vieles für uns Neues über die jüdische Kultur erfahren“, meinen vor allem Ajla und Rajana.

Eine Zeichnung mit Kindern aus aller Welt, die sich für den Frieden einsetzen.

Die im Text erwähnte Zeichnung von Marjem

Gezeichnet, gemalt, Filme gedreht

Zu den angesprochenen Themen haben die Schülerinnen und Schüler „vieles auch gezeichnet und gemalt, Plakate gestaltet oder auch Videos gedreht“, berichten die beiden Burschen. „Ich hab einen Vogel, eine weiße Taube gemalt, das ist für mich das Symbol für Frieden“, schildert Emir. „Aber die tollste Zeichnung hat Marjem gemalt“, ist Omar fast hin und weg: „Die kann so schön und gut zeichnen, sie ist die beste von der Schule. Sie hat eine Welt gezeichnet und drunter dunkle und helle Menschen, welche aus Indien und andere aus Österreich oder von überall auf der Welt, Frauen mit und ohne Kopftücher.“

Für ihn, so Omar, „ist Frieden dann, wenn alle in Harmonie leben, ohne dass jemand andere abwertet“.

„Der eine hat lockige Haare, wer andere glatte oder gar keine – wir alle sind verschieden. Wenn alle trotzdem gleich behandelt werden, das ist für mich Frieden“, sagt Emir.

Ajla definiert Frieden so: „Wenn die Religion egal ist und alle einfach als Menschen gesehen werden!“

Manche der Kinder/Jugendlichen, so erzählen die vier, haben selbst schon Diskriminierung erfahren, Sprüche von Fremden auf der Straße wie „du gehörst nicht hierher, obwohl wir alle in Wien aufgewachsen sind. Aber es ist nicht sehr oft vorgekommen“. Rajana, die – wie ihre Kolleg_innen „Österreich als meine Heimat“ sieht, hat in solchen Fällen eine eigene Strategie entwickelt: „Das ist deren Meinung, die muss mich nicht interessieren!“

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Einige der Zeichnungen

Eine Zeichnung mit Kindern aus aller Welt, die sich für den Frieden einsetzen.

Eine Kinderzeichnung zum Thema Frieden mit Blumen, Herzen und Ballons.

Eine Zeichnung mit der Aufschrift „Ich bin Frieden“, einer Friedenstaube und einer lächelnden Erdkugel.

Eine Zeichnung mit einer lächelnden Erde, einem Regenbogen und dem Wort „Frieden“.

Ein Plakat zum Thema Ausgrenzung aufgrund anderer Sprachen mit Text in farbigen Blöcken.

Eine Kinderzeichnung mit dem Titel „Exil“, die grüne Punkte, gelbe Kreise und blaue Quadrate zeigt.

Eine Kinderzeichnung zeigt Menschen, die einen Zug verlassen; ein Zettel trägt das Wort „Flucht“.

Eine Zeichnung zum Thema Social Media mit einem Smartphone und verschiedenen App-Symbolen.

Eine abstrakte Malerei mit dem Titel „Verfolgung“ zeigt Kreise und ein Dreieck.

Eine Collage mit Kinderzeichnungen, die Wien um 1900 und 2018 darstellen, und dem Wort „Verspottung“.

Ein Kinderbild mit bunten geometrischen Formen und dem Wort „Frieden“.

Eine Zeichnung zum Thema Frieden mit einem Herz auf einer Leinwand und der Aufschrift „Ich bin Frieden“.

Ein abstraktes Gemälde mit Sternen, einem Quadrat und dem Wort „Vertreibung“.

Ein Gemälde mit dem Titel „Wien heute“ und stilisierten Figuren.

Eine Kinderzeichnung zeigt die Erde mit Menschen, einer Taube, einer Rose und dem Wort „Frieden“.

Postkarten und Notizen sind um ein Blatt Papier mit dem Wort „Heimat“ angeordnet.

Eine Zeichnung zum Thema Frieden mit der Aufschrift „Peace“ und einer Weltkugel.

Drei Jugendliche stehen vor einem Flipchart mit dem Wort „Friede“ in verschiedenen Sprachen.

Omar, Emir und Rajana beim KiKu, wo sie Frieden in ihren Erstsprachen schrieben: Tschetschenisch, Türkisch, Arabisch - und Bosnisch (Ajla, die nicht aufs Foto durfte) und dazu natürlich auf Deutsch und Englisch

Drei Jugendliche stehen vor einem Flipchart mit dem Wort „Frieden“ in verschiedenen Sprachen.

Omar, Emir und Rajana beim KiKu, wo sie Frieden in ihren Erstsprachen schrieben: Tschetschenisch, Türkisch, Arabisch - und Bosnisch (Ajla, die nicht aufs Foto durfte) und dazu natürlich auf Deutsch und Englisch

Drei Jugendliche stehen vor einem Flipchart mit dem Wort „Frieden“ in verschiedenen Sprachen.

Omar, Emir und Rajana beim KiKu, wo sie Frieden in ihren Erstsprachen schrieben: Tschetschenisch, Türkisch, Arabisch - und Bosnisch (Ajla, die nicht aufs Foto durfte) und dazu natürlich auf Deutsch und Englisch

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