42 rote Chamäleons mit Diadem …

Eine Impro-Szene von Peekaboo
„Peekaboo“, Improvisationstheater mit Live-Musik im Theater Arche: Jeder Abend ist überraschend und voll witzig.

Die Gruppe auf der Bühne ersucht das Publikum um Zurufe: Zahl, Tier, Farbe, Gegenstand. Aus den Durcheinanderrufen der Zuschauerinnen und Zuschauer fallen manche durch Lautstärke, andere durch Originalität auf. Die Wahl fällt auf 42, Chamäleon, rot und Diadem.

Damit beginnt das schauspielerische Quartett – Charlotte derStern, Elias Mühlbacher, AnneRab und Nina Dafert - auf der Bühne zu spielen. Jede/r kriegt einen der Begriffe. Gemeinsam stellen sie sich selbst das Handicap: Wenn eine/r eines dieser Worte nennt, muss die Person abgehen oder auftreten. Begleitend, untermalend, manchmal überlagernd spielt Lukas Thöni auf seiner Gitarre samt Loop-Maschine. Ein wunderbar witziges, gekonnt und immer wieder auch für die Akteur_innen überraschendes kurzes Tohuwabohu speilte sich auf der Bühne ab.

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Frage nach Inputs

Studierende als "Vor-Band"

Das war beim jüngsten Abend der Gruppe Peekaboo eines der Improvisationsspiele. Mit dem hat die Gruppe „als Haupt-Act“ ihren Teil des Abends eröffnet. Schauspiel-, Tanz-, Gesangs- und Musical-Studierende (Sunrisestudios) agieren in anderen Formaten – an diesem Abend gekennzeichnet durch häufiges Freeze (Einfrieren der Szene) samt Austausch von jeweils einer/einem Spieler/in – als „Vor-Band“. Weil einige aus dem Kernteam verhindert waren, „stiegen“ Schüler_innen in den Haupt-Act auf.

In diesem bat die Spielleiterin Charlotte derStern das Publikum – viele davon in Schauspielausbildungen – nach Printprodukten. Vier, höchstens fünf Hände gingen in die Höhe. Zwei der bekannten, berühmten gelben Büchlein im Hosentaschenformat waren darunter: Sophokles‘ Antigone und Shakespeares „Romeo und Julia“. Das Publikum ruft Seitenzahlen zu und „Stopp“ während der Finger der Spielleiterin über die Zeilen fährt.

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Ob Klassiker oder SMS ...

Aber egal ob solche Klassiker oder auch „nur“ eine der SMS oder WhatsApp-Nachrichten, die später von SmartPhone-Besitzer_innern zur Verfügung gestellt werden: Schauspiel-, vor allem Improvisationskunst auf „höxdm Niwoh“ – wie die Gruppe ihr Hand-, Fuß-, Mund- und Kopfwerk selber bewirbt. Und das stimmt auch in der hochdeutschen Schreibweise. Spontan, in der Sekunde, muss auf Worte, Sätze, Gesten und Mimik reagiert und selber agiert werden. Einmal monatlich agiert das Peekaboo-Ensemble im Theater Arche (vormals TheaterBrett) und bietet (Selbst-)Überraschungen und sehr viel heitere, witzige Momente.

Der Begriff „Peek-a-boo“ steht im Englischen für unser Guck-guck-Spiel, wird aber auch im Boxsport für einen Kampstil verwendet, bei dem die Kämpfer ihr Gesicht mit den Händen ständig verstecken und immer aus dieser Deckung heraus zuschlagen.

 

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Jeder Abend ist anders

Grundsätzlich heißt am Theater ja, jeder Abend (oder vor- bzw. Nachmittag) ist anders. Gespielt wird ja live und jedes Publikum reagiert anders. Dennoch ähneln die Aufführungen einander recht stark. Text, Bewegungen, Musik, Licht usw. werden geprobt, einstudiert – und dann wird gespielt.

Wirklich ganz viel anders verläuft jede Vorstellung beim Improvisationstheater. Das ist auch weit mehr als Schauspielübungen in der Ausbildung oder im Probenprozess bei der Erarbeitung eines Stücks. Und es ist alles andere als einfacher, weil sich die Darsteller_innen weder Text noch Bewegungen merken müssen.

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Peekaboos famous no Brainers
Theaterimprovisation

Es spiel(t)en:
Charlotte derStern
Anne Rab
Lukas Thöni: Gitarre/Loops

Alexander E. Fennon
Nina-Marie Mayer

Elias Mühlbacher
Nina Dafert
Nina Sziedlicka
Antonia Hochleitner

Licht: Christine Franz

Wann & wo?
22. März 2020
Peekaboos crime time at prime time

26. April 2020
Peekaboos (he)art & soul

17. Mai 2020
Peekaboos famous no brainers

Alle jeweils 20 Uhr

Theater Arche
1060, Münzwardeingasse 2a

Peekaboo

Theater Arche

Sunrisestudios

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