Ritter Sport auf dem Prüfstand: So nachhaltig ist der Schokoladenhersteller wirklich

Ritter Sport auf dem Prüfstand: So nachhaltig ist der Schokoladenhersteller wirklich
Im deutschsprachigen Raum gibt es wohl kaum jemanden, der den berühmten Werbe-Slogan von Ritter Sport nicht kennt: „Quadratisch. Praktisch. Gut.“ Dass der Schokoladenhersteller geschmacklich überzeugen kann, ist bekannt. Wie sieht es aber in puncto Nachhaltigkeit aus? Wir geben einen Einblick.

Beim Kauf einer Schokolade zählt vor allen Dingen eines: der Geschmack. Das Thema Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren jedoch vermehrt in den Vordergrund gerückt und hat mittlerweile einen starken Einfluss auf das Kaufverhalten zahlreicher Verbraucher:innen. Um weiterhin am Markt zu bestehen, müssen Unternehmen ihre Ressourcen-Nutzung somit von Grund auf durchleuchten und an die aktuellen sowie langfristigen Bedürfnisse der Käufer:innen anpassen.

Das deutsche Traditionsunternehmen Ritter Sport hat hierzu bereits vor mehr als 10 Jahren einen entscheidenden Weg eingeschlagen: Mit dem Aufbau einer eigenen Kakaofarm wollte der Schokoladenhersteller zeigen, dass es möglich ist, Kakao unter sozial und ökologisch vertretbaren Bedingungen anzubauen und zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie in hervorragender Qualität anzubieten. Wie das Unternehmen so außerdem die Artenvielfalt schützt, das Ziel der vollständigen Klimaneutralität bis 2025 erreichen möchte und warum das neue Foliendesign ebenfalls ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht, das haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.

El Cacao: Im Einklang mit Mensch und Natur

Vor rund 10 Jahren wagte der deutsche Schokoladenhersteller einen mutigen Schritt und kaufte rund 2.500 Hektar brachliegender Flächen im Osten Nicaraguas. Die eigene Kakaofarm „El Cacao“ war geboren und verfolgte klare Ziele: Im Vordergrund sollte der eigene Anbau von Kakao stehen und somit die zunehmende Unabhängigkeit von externen Lieferant:innen. Auf diese Weise möchte Ritter Sport gezielt und eigenständig für klimafreundliche und faire Arbeitsbedingungen sorgen.

Die wohl größte Herausforderung dabei: Kakaobäume benötigen viel Aufmerksamkeit und Pflege und brauchen 3 bis 5 Jahre, bis sie reife Früchte tragen. Der richtige Erntezeitpunkt ist dabei entscheidend und verlangt den Mitarbeiter:innen nicht nur viel Erfahrung und Wissen ab, sondern auch Verantwortungsbewusstsein und gutes Gespür. Außerdem sind die Pflanzen sehr sensibel und müssen einzeln von Hand geerntet werden.

Während die Arbeitsbedingungen und Löhne in den meisten kakaoanbauenden Ländern dieser Welt alles andere als fair sind, legt der deutsche Schokoladenhersteller in El Cacao besonders großen Wert auf gerechte Löhne, Kranken- und Rentenversicherungen sowie vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Und das wirkt sich auch positiv auf die Motivation und Erträge aus: Seit dem ersten Anbau haben die rund 450 Mitarbeiter:innen mehr als eine Million Kakao- und etwa 300.000 Schattenbäume angepflanzt, die allein in diesem Jahr eine Ernte von rund 600 Tonnen Edelkakao versprechen.

Bis 2025 möchte das Unternehmen so außerdem etwa 20 bis 25 % seines Kakaomassenbedarfs decken. Und das Team widmet sich auch anderen Ideen und Verbesserungen: Aktuell arbeitet man beispielsweise daran, die angebauten Früchte möglichst ganzheitlich zu verwerten, um Abfälle künftig zu verringern.

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Rund 450 Mitarbeiter:innen ernten in „El Cacao“ die Kakaobohnen von Hand.

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Mehr als eine Million Kakao- und etwa 300.000 Schattenbäume wurden dafür seit rund 10 Jahren angepflanzt.

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Dabei benötigen die Kakaobäume zwischen 3 und 5 Jahre, bis sie reife Früchte tragen.

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Allein im Jahr 2022 kann deshalb mit einer Ernte von rund 600 Tonnen Edelkakao gerechnet werden. 

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Bis 2025 sollen sogar 20 bis 25 % des Kakaomassenbedarfs von Ritter Sport durch „El Cacao“ abgedeckt werden. 

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Aktuell arbeitet das ganze Team außerdem daran, die angebauten Früchte möglichst ganzheitlich zu verwerten.

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Außerdem leistet Ritter Sport mit seiner Kakaofarm einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Nur etwa die Hälfte der Gesamtfläche wird für den Anbau von Kakao genutzt.

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Der Rest besteht aus Wald- und Feuchtgebieten und dient zum Schutz der Biodiversität und Artenvielfalt.

Anbau verbunden mit Artenschutz

Mit einer Gesamtfläche von rund 2.500 Hektar zählt El Cacao zu den größten zusammenhängenden Kakaofarmen des Landes. Davon wird allerdings nur knapp die Hälfte der Fläche genutzt, um tatsächlich Kakao anzubauen. Der Rest besteht aus Wald- und Feuchtgebieten, die zum Schutz der Biodiversität und Artenvielfalt dienen. Daneben hat die Aufforstung eine positive und natürliche Auswirkung auf das Klima, da die Pflanzen CO₂ aus der Luft ziehen und in Holz und Boden lagern. Auch in Zukunft sollen diese Flächen deshalb unberührt bleiben und heimischen Tieren ein sicheres Zuhause bieten.

Quadratisch. Praktisch. CO2-neutral.

Blickt man in den Nachhaltigkeitsbericht von Ritter Sport, wird klar: Nachhaltigkeit spielt für den Schokoladenhersteller eine ganzheitlich wichtige Rolle. So bezieht das Unternehmen seinen Kakao seit 2018, neben der Ernte aus eigener Produktion, zu 100 % aus zertifiziert nachhaltigen Kakaoprogrammen. 2019 erreichte Ritter Sport außerdem sein erstes Etappenziel, was das Erreichen der vollständigen Klimaneutralität betrifft: Sämtliche Arbeitsschritte sind am deutschen Hauptstandort seit jeher vollständig klimaneutral. Seit 2020 kompensiert das Unternehmen außerdem all jene Faktoren, die über die Produktion hinausgehen und auf die der Schokoladenhersteller einen Einfluss hat. Eine Herangehensweise, die auch das Erreichen der 3 übergeordneten Nachhaltigkeitsziele vorantreibt, die sich Ritter Sport bis 2025 gesteckt hat:

1. 100 % Klimaneutralität

In Zusammenarbeit mit allen Lieferant:innen will Ritter Sport all jene Emissionen vollständig klimaneutral machen, auf die das Unternehmen keinen direkten Einfluss hat (z. B. Rohstofferzeugung).

2. 10 % jährliche Investition

Pro Jahr sollen 10 % aller Investitionen für explizite Nachhaltigkeitsprojekte eingesetzt werden. Das bedeutet konkret: mehr Investitionen in nachhaltigere Maschinen, Produktentwicklungen und Ideen für die Zukunftssicherung des Unternehmens.

3. 100 % Rückverfolgbarkeit

Bis 2025 möchte Ritter Sport 100 % seines Kakaobezugs rückverfolgen können und somit wissen, woher dieser stammt und unter welchen Bedingungen er gewonnen wurde.

Neues Foliendesign: Nachhaltigkeit als zentrales Element

Auch im Zuge des Marken-Relaunches nutzte Ritter Sport die Möglichkeit, dem Thema vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken. So erstrahlt das neue Foliendesign der Schokoquadrate nicht nur in hochwertiger, moderner Optik, sondern stellt die Ressourcen-Nutzung des Unternehmens vermehrt in den Vordergrund. Auf der Vorderseite einer jeden bunten Verpackung ist Käufer:innen dadurch nun direkt ersichtlich, dass der Schokoladenhersteller für die Produktion ausschließlich nachhaltigen Kakao bezieht.

Auf der Rückseite wird dies durch das Rainforest Alliance Siegel zertifiziert. Zudem können Verbraucher:innen mittels QR-Code mehr über die Nachhaltigkeitsmaßnahmen und -ziele von Ritter Sport erfahren. Daneben werden verschiedene Kakaobäuerinnen und Kakaobauern vorgestellt, die stellvertretend für das Prinzip der jahrelangen und fairen Partnerschaften stehen. In Zukunft soll es außerdem weitere Anpassungen geben: Bis 2025 möchte Ritter Sport sämtliche Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen produzieren und somit das Ziel der vollständigen Klimaneutralität antreiben.