Frau verwechselt Wasabi mit Avocado – und landet in der Notaufnahme

Bowl with Wasabi on wood
Die Schärfe der Paste wirkte sich ähnlich auf das Herz der Frau aus, wie extreme Emotionen, die üblicherweise das Syndrom auslösen.

Dieser Medizinfall sorgt derzeit für Schlagzeilen: Eine 60-jährige Israelin musste im Krankenhaus aufgrund von akuten Herzproblemen behandelt werden, weil sie zuvor versehentlich große Mengen Wasabi-Paste verspeist hatte.

Verwechslung

Sie hatte die hellgrüne Creme mit Guacamole, die aus ähnlich grünen Avocados hergestellt wird, verwechselt. Hauptbestandteil von Wasabi-Creme ist hingegen Japanischer Meerrettich, der sich durch extreme Schärfe auszeichnet.

Der Fall der 60-Jährigen wurde nun im Fachblatt BMJ Case Reports beschrieben. Nachdem die Patientin die Paste vertilgt hatte, setzten bei ihr rasch Schmerzen in der Brust ein. Da sich die Symptome nicht besserten, wurde sie schließlich in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert. Dort wurde eine Stress-Kardiomyopathie diagnostiziert.

Dabei handelt es sich um eine seltene, akut einsetzende, schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels. Besser bekannt ist die Stress-Kardiomyopathie unter dem Begriff Broken-Heart-Syndrom, beziehungsweise Gebrochenes-Herz-Syndrom.

Die Symptome gleichen jenen eines Herzinfarktes (Gefühl der Enge, starker Druck und Schmerz im Brustbereich, Atemnot) und treten meist nach großen emotionalen oder körperlichen Belastungen auf. Das Syndrom wurde 1990 erstmals in Japan beschrieben und ist bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern.

Behandlung mit Betablockern

Um ihren Herzschlag zu verlangsamen und das Herz gegen die Wirkung von Stresshormonen abzuschirmen, wurde die Israelin im Spital erfolgreich mit Betablockern behandelt.

Dem Fachbericht zufolge handelt es sich um den ersten Fall des Broken-Heart-Syndroms, der durch Wasabi-Konsum ausgelöst wurde.

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